Aldi Süd und Nord Starke Annäherung aber keine Fusion

Die Unternehmen Aldi Süd und Nord sondieren eine Zusammenlegung des Einkaufs und mehrerer anderer Bereiche. Das berichtet das Manager Magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 16. Februar 2018). Im ersten Schritt sollen bestimmte Waren gemeinsam beschafft werden, in Phase zwei könnte dann eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung der Einkaufsabteilungen erfolgen.

Mittwoch, 21. Februar 2018 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Starke Annäherung aber keine Fusion

Die beiden Schwesterunternehmen nehmen heute dazu Stellung und betonen, dass eine Fusion der Unternehmen nicht geplant sei. «Eine Fusion ist weder aus der Kooperation folgend noch aus sonstigen Überlegungen geplant oder beabsichtigt», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Aus der Zusammenarbeit ergebe sich auch keine Reduzierung des Personalbedarfs.

Das Manager Magazin zitiert aus dem siebenseitigen Protokoll einer Sitzung vom 23. November 2017 zu der 16 hochrangige Aldi-Manager in der Mülheimer Süd-Zentrale zusammenkamen. Darin sei festgehalten, dass zunächst alle „Sortimente und Abläufe“ harmonisiert und synchronisiert werden sollen. Sämtliche Leistungen im Einkauf und in den „Dienstleistungsabteilungen Qualitätswesen, Corporate Responsibility, Werbung, Logistik usw.“ sollen nur noch einmal erbracht werden. Dadurch würden Abstimmungsaufwand sowie strukturelle und personelle Doppelungen reduziert und die Effizienz gesteigert.

Selbst eine gesellschaftsrechtliche Verschmelzung beider Unternehmen zu einem Konzern werde nicht ausgeschlossen. In dem Protokoll stehe: „Perspektivisch sollte dann auch über weitere organisatorische Schritte der Kooperation nachgedacht werden.“ In Deutschland dürfte das Kartellamt nichts dagegen haben. Die Wettbewerbsbehörde bewertet Aldi Nord und Aldi Süd aufgrund der gemeinsamen historischen Vergangenheit und der nach wie vor unangetasteten Gebietsaufteilung schon heute als «verbundene Unternehmen».

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