Online-Lebensmittelhandel Bei Rewe bestellen die Deutschen am liebsten

Nur wenige Verbraucher in Deutschland bestellen ihre Lebensmittel bisher online. Doch wenn sie es tun, dann vor allem bei Rewe. Das ergab jetzt eine Studie von trnd und Territory Bestseller. Die Experten für Handelsmarketing haben dafür 10.000 Verbraucher zum Onlineshopping befragt.

Dienstag, 07. November 2017 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Rewe

Gerade einmal 20 Prozent der Befragten geben an, online bereits frische Lebensmittel gekauft zu haben. Mehr als die Hälfte von ihnen haben demnach im vergangenen Halbjahr zumindest einmal Lebensmittel im Web eingekauft – das ist insgesamt jeder achte Befragte. Jeder Zwanzigste ordere sein Essen sogar fünfmal pro Halbjahr.

Die Online-Kunden schätzen laut Studie vor allem den reibungslosen Zahlungs- und Bestellprozess und die Angebotsvielfalt. Die relative Mehrheit (39,9 Prozent) gebe dabei zwischen 25 und 50 Euro pro Bestellung aus – 4,7 Prozent lassen sich, so das Ergebnis, das sogar über 100 Euro kosten.

Von dieser Entwicklung, so legt die Untersuchung offen, profitiert vor allem die REWE Group: 44,3 Prozent nutzen den Service der Handelskette, AllyouneedFresh folgt auf Rang zwei mit 21,4 Prozent und erst dann folgt AmazonFresh mit 14,5 Prozent. Die beiden Erstplatzierten profitierten hier unmittelbar von ihrer bundesweiten Abdeckung – AmazonFresh ist hingegen nur in Berlin und Hamburg vertreten.

„Besonders die kaufkräftigen Menschen aus urbanen Gebieten sind affin für die Onlinebestellung von frischen Lebensmitteln. Und das, obwohl die Dichte von Supermärkten und Discountern dort wesentlich höher ist als in ländlichen Regionen. Der Convenience-Faktor ‚Einkaufsstättennähe‘ wird damit als wichtiges Differenzierungsmerkmal des stationären LEH durch noch mehr Convencience ausgehebelt“, so Bernd Meyer, Geschäftsleiter von Territory Bestseller.

„Konsumenten erwarten beim Onlinekauf neben einem speziellen Mehrwert wie Zeitersparnis oder Kosteneinsparung zusätzlich Inspiration für den Alltag. Mittels kreativer Rezeptideen oder Lifehacks, die den Alltag der Konsumenten geschickt erleichtern, können Onlinehändler die Kundenbindung und das Vertrauen zusätzlich ausbauen“, ergänzt Torsten Wohlrab, Geschäftsführer von trnd.

Das bestätigen auch die Umfrageteilnehmer: 64 Prozent bereiten ihren Einkauf klassisch vor, indem sie Prospekte lesen. 61 Prozent lassen sich gerne beim Bummeln inspirieren.

Der Großteil der Befragten (80 Prozent), habe einen Online-Service bisher nicht in Anspruch genommen – die Hälfte der Befragten (51,6 Prozent) wolle ihn nach eigener Aussage auch künftig nicht beziehungsweise eher nicht nutzen. Die überwiegende Mehrheit aller Befragten (88 Prozent), so zeigt die Studie, glaubt nicht, dass der Online-Lebensmittelhandel das stationäre Geschäft zukünftig ablösen wird.

Das Hauptproblem: Der Großteil der Befragten, die den Service bisher noch nicht in Anspruch genommen haben, ist davon überzeugt, dass seine Erwartungen an die Qualität der Produkte nicht erfüllt werden können – das gilt vor allem für Obst und Gemüse. Die Zweifel beziehen sich nach Angaben der Experten hierbei vor allem auf die Frische der gelieferten Lebensmittel. Weitere Gründe, diesen Service nicht zu nutzen, seien das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Skepsis, dass die Ware pünktlich geliefert werde.