Alnatura Rehn rechnet mit kompletter Auslistung bei Dm

Mit einem vollständigen Lieferstopp seiner Waren an die Drogeriekette Dm rechnet der Bio-Lebensmittelhändler- und -hersteller Alnatura. In einem Interview sagte Unternehmenschef Götz Rehn (Foto) bei Dm seien noch maximal 20 Alnatura-Produkte gelistet.

Dienstag, 02. Mai 2017 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Alnatura

„Ich denke, dass es auf eine komplette Auslistung hinausläuft“, fügte Rehn gegenüber der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“ hinzu. Er räumte ein, dass der Verlust des größten Kunden seinem Unternehmen sehr geschadet habe. „Das sind intern riesige Verschiebungen, allein schon bei der Logistik.“ Alnatura habe aber neue Partner gefunden und sei nun viel breiter aufgestellt, sagte Rehn. Trotz des Streits hatte Alnatura den Umsatz stabil gehalten. Das Unternehmen hat seinen Sitz im südhessischen Bickenbach. Die Drogeriekette Dm beansprucht eine Mitsprache bei Vertriebsentscheidungen sowie Rechte an der Marke Alnatura.

Dm-Gründer Götz Werner, Rehns Schwager, beruft sich auf einen Kooperationsvertrag aus den 1980er Jahren. Rehn hält den Kontrakt für hinfällig, weil Dm einseitig Alnatura-Produkte aus den Regalen verbannt habe. Das weit umsatzstärkere Drogerie-Unternehmen wiederum ist der Auffassung, dass Alnatura die Belieferung einseitig kündigte. „Es gab viele Angebote meinerseits für eine außergerichtliche Lösung, die bisher leider nicht gefruchtet haben“, sagte Rehn. „Wir sind auch weiter an einer friedlichen Lösung interessiert. Die Zeit dafür ist reif, wir haben ja wirtschaftlich nahezu nichts mehr miteinander zu tun.“