Real Streit mit dem DFB geht weiter

Im langjährigen Rechtsstreit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Supermarktkette Real ist keine Einigung in Sicht. Das Oberlandesgericht München verhandelte am Donnerstag erneut über eine mögliche Verletzung der DFB-Markenrechte durch den Verkauf eines Retro-Trikots durch Real. Der Streit war entbrannt, als die Kette zur Fußball-WM 2014 T-Shirts und Auto-Fußmatten mit dem Adler ins Sortiment genommen hatte.

Freitag, 24. März 2017 - Handel
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Bildquelle: DFB

Das Original-Retro-Shirt des DFB, das an die Outfits der Nationalmannschaft beim "Wunder von Bern" von 1954 erinnern sollte, war zwischen 2004 und 2014 für je knapp 30 Euro insgesamt mehr als 300.000 Mal verkauft worden - laut dem Leiter Merchandising und Lizenzen beim DFB ein "Verkaufsschlager". Das Shirt bei Real wurde für nur knapp zehn Euro angeboten.

Die Kette bestreitet die Ähnlichkeit der beiden Logos. Zum einen stehe unter dem Vogel von Real nicht "Deutscher Fußball-Bund", sondern "Deutschland Deutschland Deutschland". Außerdem beschreibt Reals Anwalt das Tier eher als einen "Fantasievogel" und kritisiert zudem, dass der DFB-Vogel den Bundesadler nachahme. Der Senat solle der Monopolisierung von Hoheitszeichen entgegenwirken.

2015 hatte das Deutsche Patent- und Markenamt einen Antrag Reals auf Löschung der Marke zurückgewiesen. Die Kette hatte argumentiert, dass das Hoheitszeichen der Bundesrepublik nicht lizenziert sein dürfte.

Die Anwälte des DFB hingegen warfen der Kette "Plagiatorenstreben" vor. Das Missverständnis, wonach sich Kunden bei dem Real-Shirt an das Original erinnert fühlten, sei gewollt und von der Supermarktkette ausgenutzt worden.

Der DFB zog 2014 gegen Real vor Gericht; er gewann zunächst bei den T-Shirts, verlor aber bei den Auto-Fußmatten mangels Verwechslungsgefahr. Beide Parteien hatten Berufung eingelegt. Ein Urteil soll am 18. Mai verkündet werden.

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