Umweltschutz Rewe schafft die Plastiktüte ab

Plastiktüten wird es an den Kassen der mehr als 3.000 deutschen Rewe-Märkte künftig nicht mehr geben. „Der Verzicht auf den Verkauf von Plastiktragetaschen in den Märkten ist der nächste logische und konsequente Schritt unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, sagte Rewe-Vorstand Lionel Souque bei der Bekanntgabe dieser Entscheidung in Berlin. In Anwesenheit von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks stellte der Rewe-Vorstand die alternativen Angebote vor.

Donnerstag, 02. Juni 2016 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Rewe schafft die Plastiktüte ab
Bildquelle: Rewe

Künftig sollen die Kunden ihre Einkäufe möglichst in Baumwolltaschen nach Hause tragen, alternativ bietet die Rewe auch kleine und große Papiertüten sowie eine Permanent-Tragetasche aus Recyclingmaterial und Kartons an.

„Mehrfach verwenden“ ist der Claim, den Rewe damit in den Köpfen der Kunden verankern will. „Die Resonanz in den 130 Testmärkten war durchweg positiv“, berichtet Lionel Souque. „Die Kunden haben ihr Verhalten geändert.“ Als Genossenschaft habe man die Möglichkeit, langfristig zu denken und werde als nächstes das Thema Verpackungen angehen. Ein Thema, das auch Umweltministerin Barbara Hendricks begrüßt: „In der EU-Verordnung zu den Plastiktüten ist das Thema ‚Knotenbeutel‘ gar nicht mit angesprochen“, bedauerte sie bei der Pressekonferenz der Rewe in Berlin. Es gehe bisher lediglich darum, den Verbrauch von Einkaufstüten aus Plastik um 80 Prozent zu reduzieren. Plastiktüten nun durch Papiertüten zu ersetzen, sei ein erster möglicher Schritt, wenn auch noch kein idealer: „Die Papiertüte ist nicht unbedingt vorzuziehen, betrachtet man die Herstellung“, sagte die Ministerin. „Beim Thema Entsorgung aber auf jeden Fall.“

Auch Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbund Deutschland (NABU), der die Rewe bei ihren Nachhaltigkeitsprojekten begleitet, begrüßte die Entscheidung gegen Plastiktüten als ersten Schritt. „Weitere müssen folgen“, sagte Tschimpke, „das Ziel ist, dass Verbraucher lernen, mit den Veränderungen umzugehen.“

Die Entscheidung der Rewe wird dazu führen, dass jährlich rund 140 Mio. Tragetaschen aus Plastik weniger in Umlauf kommen. Außerdem unterstützt Rewe mit 500.000 Euro die Meeresschutzaktivitäten des NABU im Rahmen des Projekts „Meere ohne Plastik“. Das Geld wird in die Umweltbildungsaktivitäten fließen, sowie Reinigungsaktionen an Küsten und Ufern von Meeren, Flüssen und Seen. Auch eine Studie zur Reduktion von Kunststoffabfällen gehört zu den verabredeten Aktivitäten.

Das könnte Sie auch interessieren