Real Verdi soll an Verhandlungstisch zurückkehren

Die erste Verhandlungsrunde für einen eigenen Haustarifvertrag bei der Metro-Tochter Real ist ergebnislos abgebrochen worden. Real-Chef Didier Fleury fordert die Gewerkschaft Verdi auf, schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Dienstag, 07. Juli 2015 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Real bleibe nicht viel Zeit, sich den aktuellen Markt- und Wettbewerbsbedingungen strukturell anzupassen. Das SB-Warenhaus wird seit mehr als zwei Jahren umfassend modernisiert (Verzahnung von On- und Offline-Handel, Ausbau der Frischekompetenz, verbesserter Service). „Um dieses Modernisierungsprogramm im gesamten Unternehmen umsetzen zu können, brauchen wir die dafür notwendigen Strukturen", betont Real-CEO Didier Fleury.

Das SB-Warenhaus Real (38.000 Mitarbeiter) war Mitte Juni aus dem Flächentarif ausgetreten. Verdi lehnt einen Haustarif für Real ab und fordert das Unternehmen auf, zum Flächentarif zurückzukehren. Das eigentliche Ziel des Managements sei die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und eine Absenkung der Einkommen, so die Befürchtung von Verdi.

Real hatte den Schritt mit dem scharfen Wettbewerb begründet: „Das Tarifsystem im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel benachteiligt die tariftreuen Unternehmen“, so Arbeitsdirektor Jörg Kramer. Sein Unternehmen trage bis zu 30 Prozent höhere Lohnkosten als Wettbewerber. Solange der Tarifvertrag umstritten ist, hat Real den Mitarbeitern Bestandsschutz angeboten, sodass deren Entgelte zunächst unverändert blieben.

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