Smoothie-Markt Der zweite Frühling? - Interview mit Manuel Kuhn

Nach der Ernüchterung in 2009 boomt der Smoothie-Markt wieder. Derzeit überfluten immer neue Produkte den Markt. Die Fläche am PoS bleibt aber oft nur für die großen Player reserviert. Zu Recht?

Donnerstag, 18. Januar 2018 - Getränke
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Der zweite Frühling? - Interview mit Manuel Kuhn
Bildquelle: Carsten Hoppen, Getty Images, Nielsen, True Fruits, Edeka Kuhn, Rabenhorst
Das sagt der Händler

Edekaner Manuel Kuhn hat seine eigene Erfahrung mit der Smoothie-Schwemme gemacht. Hier seine Einschätzung.

Wo werden Smoothies am besten platziert?
Manuel Kuhn: Wir haben 2016 im Zuge einer Modernisierung das Thema Smoothies aus dem Convenience-Regal herausgelöst und spielen das seither in einem Solitär-Möbel in der O&G-Abteilung. Ob aufgrund dessen, oder aufgrund des allgemeinen Hypes um diese Kategorie unsere Abverkaufszahlen seitdem durch die Decke gehen, können wir nicht sagen. Klar ist jedoch: Wir haben eine klar definierte Fläche für diese Produkte und sind daher gezwungen, sehr genau hinzusehen, welches Produkt macht Sinn und welches eben nicht.

Können Sie die Vielfalt des Marktes überhaupt abbilden?
Mit den großen Playern bekommt man das Regal schon sehr gut bestückt. Da bleibt wenig Platz für Nischen. Dennoch probieren wir häufig auch Neues aus. Die Erfahrung zeigt leider auch, dass gerade z. B. Produkte wie Kale and me, die durch die Sendung „Die Höhle der Löwen“ gepusht wurden, für einen begrenzten Zeitraum sehr gut funktionieren, um dann beinahe über Nacht bedeutungslos zu werden.

Wie bewerten Sie die Innovationskraft der Branche?
Ein bemerkenswertes Merkmal dieser Kategorie ist, dass nahezu jeder Absender für sich in Anspruch nimmt, einzigartig zu sein. Besonders biologische, besonders außergewöhnliche oder besonders nachhaltige oder auch besonders geografisch einzugrenzende Herkunft der Zutaten gepaart mit z. B. auch noch Charity-Aspekten. Das sind oft sehr komplexe Aussagen, die der Kunde am besten mit zwei Schlagworten quasi im Vorbeigehen erfassen soll. Ob das immer funktionieren kann, da sind wir nicht sicher.

Spiegelt sich das Wachstum der Kategorie auch im Markt wider?
Ja. Wir haben für uns entschieden, nochmals das Regal auf bestehender Fläche zu vergrößern, um etwas mehr Produkte dieser Kategorie handeln zu können. In unserem neuen Markt haben wir gleich bei der Planung eine größere Fläche für Smoothies vorgesehen.

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