Fleisch-Star 2021 Spitzenniveau

Zwar hat der Branchenwettbewerb Fleisch-Star 2021 mehrere Anläufe gebraucht, sich aber durch Corona nicht ausbremsen lassen. Wer sind die Nominierten und was zeichnet sie aus?

Donnerstag, 21. Oktober 2021 - Management
Heidrun Mittler und Jens Hertling
Artikelbild Spitzenniveau
Bildquelle: Mirco Moskopp

Aufgrund der Corona-Wirrungen ist der Wettbewerb dieses Jahr zeitlich anders gelaufen als geplant. Doch die Kriterien und Abläufe waren vergleichbar mit den Vorjahren. Hier ein kurzer Abriss, in welchen Schritten der Wettbewerb gelaufen ist:

Schritt eins: Handelsjury
Zuerst hat eine Vor-Jury aus Handelsexperten alle Einsendungen unter die Lupe genommen und daraus die Besten in jeder Kategorie herausgefiltert. Diese Jurysitzung hat im Dezember 2020 stattgefunden.

Schritt zwei: Testbesuche
Ab Februar 2021 ist dann die LP-Redaktion ausgeschwärmt und hat – inkognito – einen Testeinkauf an den betreffenden Theken gemacht. Natürlich nicht „frei Schnauze“, sondern anhand eines detaillierten Fragenkatalogs. Im Anschluss daran haben die Redakteure die Theken fotografiert und mit den Abteilungsleitern der Frischetheken gesprochen. Die Eindrücke aus den Besuchen haben sie danach in ein Dossier geschrieben und mit den entsprechenden Fotos ergänzt.

Schritt drei: zweite Jurysitzung
So haben die Juroren bei der zweiten Jurysitzung eine gute Grundlage, die Märkte zu beurteilen: Schließlich liegen ihnen die Originalbewerbungen, Dossiers und Fotos der unangekündigten Besuche vor. In einem Aspekt unterscheiden sich die Wettbewerbsbedingungen allerdings deutlich von denen der Vorjahre: In dieser Runde waren die gastronomischen Angebote aufgrund der Corona-Bestimmungen stark eingeschränkt. Restaurants, Cafés oder Bis‧tros, die sonst von den Fleischabteilungen beliefert werden, hatten geschlossen. Snacks und Kleinigkeiten „auf die Hand“ oder komplette Gerichte konnten ausschließlich „to go“ verkauft werden. Auch Verkostungen und Probierstückchen waren kein Thema, ebenso wie Kundenveranstaltungen aller Art. Bei vielen Händlern liegen die Pläne für die Wiedereröffnung der Gastronomie fertig in der Schublade – freuen wir uns auf die Zeit nach der Pandemie, wenn sie umgesetzt werden können!

Hochwertige Fleischstücke
So gravierend, lästig und unangenehm die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch sein mögen – sie haben die Nachfrage nach hochwertigen Artikeln an der Theke beflügelt. Statt eines Restaurantbesuchs kochen viele Konsumenten zu Hause und probieren dabei auch einmal Fleischstücke aus, die sie vorher nicht in ihrem Repertoire hatten. Dabei sind sie dankbar für Rezeptvorschläge und Produkte, die schon küchenfertig zubereitet sind. Eine ideale Spielwiese also für Fleischer, die Braten würzen und wickeln, Pfannengerichte zubereiten oder aufwendige Beilagen wie frische Kartoffelklöße anbieten.

Ganz offensichtlich hat die Pandemie auch das Bewusstsein der Verbraucher für Lebensmittel verändert. An der Fragestellung „Wie hat das Tier gelebt, bevor es geschlachtet wurde?“ kommt heute kein Thekenteam mehr vorbei. Die Kunden interessieren sich für Haltungsformen und möchten genau wissen, wo ihr Fleisch herkommt. Dabei sind die Handelsunternehmen längst zu Treibern dieser Entwicklung geworden: Sie sind mit ihrer Marktmacht in der Lage, den Landwirten eine bestimmte Menge zu einem garantierten Preis abzunehmen. Die Thekenteams stehen vor der Herausforderung, die Käufer über die Angebote aus besserer Haltung zu informieren und ihnen den höheren Preis schmackhaft zu machen. Das gelingt durchaus, wie die zahlreichen Praxisbeispiele auf den folgenden Seiten eindrucksvoll zeigen.