Tönnies Will Gausepohl kaufen

Dem Bundeskartellamt liegt ein Antrag der Tönnies Holding zum Erwerb der Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG vor. „Wir haben unser Interesse bekundet und die Prüfung beim Kartellamt angemeldet. Über die laufenden Gespräche wollen wir aber keine weitergehenden Informationen geben. Wir werden zu gegebener Zeit ein Ergebnis präsentieren“, heißt es dazu aus dem Hause Tönnies.

Dienstag, 11. November 2014 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

2013 generierte das Unternehmen einen Großteil seines Gesamtumsatzes von 5,6 Mrd. Euro mit Schweinefleisch. Rindfleisch-Werke betreibt Tönnies im Allgäu und in Wilhelmshaven. Mit der Übernahme des Gausepohl-Werks in Dissen käme der Fleischkonzern auf eine jährliche Schlachtkapazität von ca. 660.000 Rindern. Konkurrent Vion soll 2013 rund 900.000 Rinder geschlachtet haben.

Wer beim Tönnies-Konzern künftig das Sagen hat, ist derzeit völlig offen, denn Clemens Tönnies (58) und sein Neffe Robert (36) konnten sich gestern vor Gericht nicht gütlich einigen. Der Richter prognostizierte ein monatelanges, eventuell jahrelanges, Verfahren. Vorstellbar ist auch, dass der Konzern auseinanderfällt. Seit 2008 halten Robert und Clemens je die Hälfte der Anteile an Deutschlands größtem Fleischbetrieb, Entscheidungen im Gesellschafter-Ausschuss müssen einstimmig getroffen werden. Das operative Geschäft leitet jedoch Clemens Tönnies. Ein doppeltes Stimmrecht von Clemens Tönnies hat das Landgericht im Frühjahr 2014 gekippt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Im Prozess geht es um die Frage, ob Clemens vom Firmengründer und 1994 verstorbenen Bruder Bernd Tönnies vor Jahren die Aufstockung seines damals noch 40-Prozent-Anteils auf 50 Prozent versprochen wurde. 2008 schenkten die beiden Neffen Robert und Clemens junior ihrem Onkel Clemens Tönnies je einen 5-Prozent-Anteil. Robert übernahm kurz darauf die restlichen Anteile von seinem Bruder. Er bezweifelt inzwischen, dass sein Vater solch eine Patt-Situation im Unternehmen gewollt hat und wirft seinem Onkel arglistige Täuschung und groben Undank vor. Der 36-Jährige fordert, die Schenkung rückgängig zu machen. Hat er mit seiner Klage Erfolg, hätte er die Mehrheit im Konzern.

 

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