Spannende Frage Frische ohne Grenzen?

Der rasante Ausbau der Frische-Sortimente legt die Frage nahe, wann der erste Supermarkt mit „100 Prozent Frische“ eröffnet.

Donnerstag, 31. Mai 2012 - Management
Artikelbild Frische ohne Grenzen?
Bildquelle: Ku00e4mper

Der diesjährige Wettbewerb um den begehrten Titel „SuperMarkt des Jahres“ liefert wieder reichlich praktisches Anschauungsmaterial für den anhaltenden Trend zu mehr Frische im Supermarkt. Jury-Mitglied Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institutes, ist davon überzeugt, dass der Handel sein Engagement im Frische-Bereich weiter ausbauen wird. Vor allem in den Ballungszentren wirke sich der zunehmende Anteil von Single-Haushalten auf die Nachfrage im Frische-Sortiment aus. „Gigantisch gewachsen“ sei das Angebot von Frische-Produkten in der Plus-Kühlung. Frische-Abteilungen in neu eröffneten oder modernisierten Märkten kämen schon heute auf Flächenanteile von 40 bis 50 Prozent und steuerten nicht selten bis zu 75 Prozent zum Gesamtumsatz des Marktes bei. Besondere Freude macht dem Handel die Entwicklung in den Obst- und Gemüse-Abteilungen, die durch den Ausbau der Bio-Sortimente und der Convenience-Angebote deutlich an Fläche zunehmen und dem Handel hohe Margen erlauben.

Christian Böttcher, Pressesprecher des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL), erklärt das wachsende Frische-Engagement des LEH auch mit dem zunehmenden Qualitätsbewusstsein der Verbraucher, das den Qualitätswettbewerb zwischen den Supermärkten stark befeuere. Obwohl sich das Frische-Angebot bereits auf hohem Niveau bewegt, sieht Karl-Heinz Giehl, Regionalleiter Hit-Märkte bei der Dohle-Gruppe, immer noch Potenzial, zum Beispiel durch den Ausbau des Bedienthehenbereichs, hier insbesondere bei Fisch. Die Standortfaktoren entschieden letztlich jedoch darüber, wie weit sich das Frische-Sortiment eines Supermarktes ausbauen ließe. Hierbei müsse letztlich permanent experimentiert und nachjustiert werden.

Über den anhaltenden Frische-Trend, vor allem in Verbindung mit innovativen Gastro-Konzepten, freuen sich die Investitionsgüterhersteller aus den Bereichen Ladenbau und Kühlung. Peter Weichert, Geschäftsführer von Linde Ladenbau, bestätigt die hohe Investitionsbereitschaft des LEH, die seinem Unternehmen gegenwärtig zweistellige Umsatzzuwächse beschert.

Bild: Vom Kaufmotiv „Shoppen und Schlemmen“ profitieren innovative Convenience- und Gastro-Konzepte im LEH, wie Edeka Zurheide in Düsseldorf.