Fleisch-Star-Talent 2017 Die Hoffnungsträger - Die Hoffnungsträger: Teil 2

Auch wenn gute Auszubildende in den Fleischberufen Mangelware sind: Es gibt sie doch. Wir stellen gleich
sechs davon vor – die Nominierten des LP-Wettbewerbs Fleisch-Star-Talente.

Donnerstag, 16. Februar 2017 - Management
Bildquelle: Carsten Hoppen
Marion Burkhardt

Auszubildende zur Fleischereifachverkäuferin bei Rewe Nepomuck in Aachen. Sie kennt ihren Arbeitgeber schon von Kindesbeinen an, denn ihre Mutter ist dort Kauffrau im Einzelhandel. Als sie dann dort eine kaufmännische Ausbildung machen wollte, hatte sie Pech, denn alle Stellen waren schon besetzt. Heute sieht sie es eher als Glückfall an, dass Metzgermeister Thomas Jansen sie überzeugt hat, eine Ausbildung an der Fleischtheke zu beginnen. Denn jetzt gefällt es ihr so gut, dass sie eine zweite Ausbildung anschließt, als Fleischerin. Und danach soll der Meisterbrief folgen. Wenn sie über Rewe Nepomuck spricht, lobt sie das Engagement ihrer Ausbilder. Chefin Gisela Nepomuck kocht mit den Azubis, das Projekt „Erntedankfest“ hat Marion Burkhardt super gefallen – und vor allem freut sich die junge Frau, wie eigenständig sie arbeiten darf. „Warum füllt man einen Braten nicht auch mal süß statt herzhaft?“, fragt sie. Sie darf eigene küchenfertige Kreationen ausprobieren und das Thekenbild auch einmal neu gestalten.

Natascha Hofmann

Auszubildende zur Kauffrau im Einzelhandel im Rewe-Markt in Hünfelden-Kirberg (bei Limburg). „Tatsächlich habe ich bisher in meinem Leben nur eine einzige Bewerbung geschrieben“, berichtet Natascha Hofmann. Schon als Schülerin hat sie in ihrem Rewe-Markt ausgeholfen, dann die Ausbildung dort begonnen. Sie versteht überhaupt nicht, warum ihr Beruf bei jungen Menschen nicht beliebter ist: „Die Arbeit hat so viele Facetten!“ Sie mag es, jeden Tag mit Menschen umzugehen. Auch wenn in ihrem eigenen Bekanntenkreis alle Fleisch essen, hat sich beruflich Kontakt zu Vegetariern. Manche Veggies kommen an die Theke, wenn sie eine Feier ausrichten, bei der auch Fleischesser dabei sind. Frau Hofmann berät sie gern, wie das mit dem Kurzbraten und Schmoren geht. Wenn sie ihre Eltern besucht, geht die junge Frau mit zur Jagd, sie hat schon Rehe und Wildschweine geschossen. „Für den Hausgebrauch“ kann sie das Wild selbst zerlegen, doch sie räumt ein: „Da kann ich noch viel lernen und optimieren.“

Sabrina Köhler

Auszubildende Kauffrau im Einzelhandel, Fachrichtung Feinkost, bei Rewe Drietchen in Bad Sooden-Allendorf. Ursprünglich hat sie Erziehungswissenschaften studiert und auch schon verschiedene Praktika gemacht. Aber sie hat festgestellt: „Das macht mich kaputt.“ Ein Beruf in diesem Umfeld sei nichts für sie, sagt sie rückblickend, weil sie alle Probleme ihrer Schützlinge immer mit nach Hause nehme. Während des Studiums hat sie bei der Rewe gejobbt. Mit knapp 30 hat sie sich umorientiert und eine Ausbildung bei Rewe Drietchen begonnen. Seitdem arbeitet sie mit vollem Elan an der kombinierten Bedienungstheke für Fleisch, Wurst und Käse. Schlachten und die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren kennt sie von zu Hause. Sie hat schon mit drei oder vier Jahren ihren Großvater und Vater beobachtet, wenn diese zu Hause geschlachtet haben. Sie durfte schon früh mit dem Fleischmesser umgehen. „Mein Vater hat immer gesagt, je früher man das lernt, desto besser ist es.“