Zwei Personen Volker Grüber und Thomas Golz

Der Bioweihnachtsbaumfreund Volker Grüber und der Rentierfreund Thomas Golz

Donnerstag, 08. Dezember 2016 - Management
Nicole Ritter
Artikelbild Volker Grüber und Thomas Golz
Bildquelle: Initiative Bioweihnachtsbaum, dpa / picture alliance
Freund der Bäume

Schön soll er sein. Stattlich, nicht zu lang, dicht gewachsen. Die Ansprüche an den Weihnachtsbaum sind hoch. Die Erwartungen an den perfekten Baum haben eine regelrechte Weihnachtsbaumindustrie entstehen lassen. Über die Jahre haben die Produzenten des Saisonartikels hochtechnisierte Verfahren entwickelt. Intensives Düngen sorgt für das ebenmäßige Wachsen der Triebe, einen dichten Astkranz und das saftige Grün. Ist ein Baum nicht perfekt gewachsen, bringt ihn eine Schnittmaschine in die gewünschte Form.

Einer wie der Andere? Nein, Unsere Bäume haben Charakter.

Volker Grüber, Initiative Bioweihnachtsbaum

„Natürlich“ verbindet der gemeine Weihnachtsbaumschmücker dann mit dessen Attributen, doch mit Natur hat der industrieproduzierte Plantagenbaum eigentlich nichts mehr zu tun. „Wenn schon Baum, dann bitte biologisch“, sagt deshalb Volker Grüber, Gründungsmitglied der Initiative Bioweihnachtsbaum. Auch er lässt Nadelbäume wachsen – aber ganz individuell. Manche sind breit, andere schmal, einige lichter, andere dichter. „Unsere Bäume haben Charakter, und es ist spannend zu sehen, welcher Kunde sich für welchen Baum entscheidet.“ Schönheit sei eben subjektiv, bekräftigt der Weihnachtsbaumspezialist. Auch wenn der Anbau mühseliger als die herkömmliche Produktion sei – Grüber und seine Kollegen tun auf diese Weise nicht nur etwas für ein natürliches Fest, sondern auch für ein gesundes, lebensraumschonendes Klima in ihren Wäldern.

Freund der Tiere

Alle Jahre wieder erinnern wir uns an den Namen des Tieres mit der roten Nase. Freilich, Rudolph heißt das Rentier vom Weihnachtsmann. Thomas Golz geht da mit – auch wenn er seine Rentiere Lydia, Ole, Fräulein Alaska oder Holly nennt. Und eines, ein schneeweißes, das heißt Blacky, weil es ein schwarzes Öhrchen hat.

Rentiere brauchen viel Platz, mindestens 1.000 qm pro tier.

Thomas Golz, Elch- & Rentierfarm

Die Liebe zum Rentier leitet Golz aus seiner Liebe zu Skandinavien ab. Erst wollte er nach Schweden auswandern, doch da zog seine Frau nicht mit. Also holte er Schweden in die Uckermark. Im Dorf Kleptow begann er Anfang der 2000er-Jahre seine Rentier-Zucht. Mittlerweile ist die Herde auf mehr als 20 Tiere angewachsen. Auf dem Gelände tummeln sich noch andere exotische Waldbewohner. Karibus und Büffel beispielsweise.

In den Sommermonaten kann man Golz bei der Aufzucht der Jungen begleiten und mit etwas Vorsicht auch mal einen Elch streicheln. Und dem Weihnachtsmann beim Training zusehen: Einige seiner Rentiere bereitet Golz auf den Einsatz als Weihnachtsmanngehilfen vor. Er bringt ihnen bei, am Halfter zu gehen, den Schlitten zu ziehen und auch im größten Rummel beim Einsatz in der Weihnachtszeit immer schön cool zu bleiben. Auch wenn hier keiner auf den Namen Rudolph hört.

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