Inhaltsübersicht
Wie erklären Sie sich den Erfolg des neuen Modells?
Die Einzelhändler fordern von unserer Schäfer’s Produktion jetzt genauso Veränderungen und Produktinnovationen ein, wie sie es schon immer im Fleischbereich mit Bauerngut getan haben. Es entsteht nun ein ganz anderer Druck. Es ist etwas anderes, ob der Vertrieb innerhalb des Produktionsbetriebs etwas fordert, oder ob ein Einzelhändler sagt, dass er Backwaren zu seiner Profilspitze entwickeln will. Der Einzelhändler investiert noch stärker in Mitarbeiter, Warenpräsenz, verbessert seine Abläufe, aber er hat auch Erwartungen an den Produktionsbetrieb. Da entsteht Dynamik, und wir werden besser – und damit auch die Produkte. Mein Lieblingsbeispiel ist unsere Erdbeerschnitte, die stark in der Kritik stand, weil sie mit viel Gelatine hergestellt wurde. Die Produktion wurde umgestellt, und sie findet reißenden Absatz. Die Einzelhändler erhöhen die Attraktivität ihres Standortes zudem häufig durch Gastronomieangebote, was früher bei Schäfer’s mit 850 Fi lialen nicht der Fall war. Snackartikel werden seither stärker nachgefragt. Gerade in diesem Bereich haben wir noch echte Wachstumschancen und werden zur echten Alternative zu den gängigen Fast-Food-Anbietern.
Was ist im Snackbereich Ihre Stärke?
Die Qualität wird immer besser, und unser Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Während wir beim Volumen zulegen, kommen viele Fast-Food-Ketten von ihrem schlechten Image nicht weg.
Haben Sie ein eigenes Gastronomie-Konzept für Ihre Einzelhändler entwickelt?
Wir sind gerade dabei, verschiedene Gastronomie-Bausteine für die unterschiedlichen Formate zu entwickeln. Ich halte das Thema für strategisch so spannend, dass ich mich persönlich im Projekt engagiere. Wir haben für den Bereich Gastronomie einen verantwortlichen Manager im Vertrieb benannt, das gab es vorher nicht. Bei der Entwicklung profitieren wir auch von der Expertise unserer Profi-Tochter Mios C+C. Die Mios-Experten beraten nämlich im Rahmen ihres Dienstleistungspakets ,Gastro-Future’ auch Gastronomen, und auf dieses Know-how greifen wir zurück. Auch die Logistik beschäftigt uns. Es ist eine echte Herausforderung, die richtigen Mengen zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu haben. Wir prüfen derzeit, ob Mios C+C neben den Gastronomen auch unsere Händler mit Spezialsortimenten beliefern kann.
Sehen Sie Ihre Snack- und Gastro-Angebote auch als Abgrenzungschance zum Discount?
Wir wollen die Backwarenabteilung unter dem Aspekt ,Mehr Genuss’ noch besser erlebbar machen. Das ist eine echte Differenzierung zum Discount, denn in anderen Warenbereichen wird der Abstand immer geringer. Wir müssen eben immer etwas mehr machen als der Discount.
Viel Dynamik sieht Mark Rosenkranz in der Backsparte. Derzeit entwickelt die Edeka Minden-Hannover ein eigenes Gastronomie-Konzept und nutzt dafür auch das Know-how der Experten der Profi-Tochter Mios C+C. „Wir prüfen zudem, ob Mios C+C unsere Händler mit Spezialsortimenten beliefern kann“, sagt Rosenkranz.
Das neue Tragetaschenkonzept wird am Kassentisch von dem Slogan ,Wir tragen Verantwortung, und Sie haben die Wahl’ begleitet. So sollen die Kunden mehr in die Verantwortung genommen werden.