Attraktiver Blickfang Schnittblumen

Farbenfroh und anspruchsvoll: Schnittblumen. Mit preislich günstigen Sträußen kann man dem Fachhandel Konkurrenz machen. So verdient man damit Geld.

Dienstag, 30. November 1999 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Schnittblumen
Bildquelle: Blumenbu00fcro Holland

Was wäre ein Geburtstag ohne Blumenstrauß? Ein Frühling ohne Tulpen? Kein Zweifel: Schnittblumen bringen Farbe in den tristen Alltag. Und lassen die Kassen klingeln – allerdings nur, wenn man etwas vom Umgang mit der Ware versteht. Denn wer sich in der Disposition verschätzt oder die Ware falsch behandelt, der spürt das sofort in seinen Abschriften.

Während das Geschäft mit Rosen, Tulpen und Artverwandten lange Zeit hauptsächlich den Fachgeschäften vorbehalten war, läuft heute ein großer Teil des Umsatzes über den Lebensmittel-Einzelhandel. Mehr als die Hälfte dieses Umsatzes tätigen die Discounter, meist mit preisgünstigen Monosträußen (also z. B. nur Rosen).

Das Geschäft blüht aber auch im übrigen Lebensmittelhandel: Vielfach haben selbstständige Kaufleute ihre Blumenabteilung an Spezialisten untervermietet. Oder aber, sie haben Personal, das „ein Händchen für die Ware“ hat, und binden sogar selbst Sträuße im Markt. Allerdings: Der aufwendige Brautstrauß bleibt meist dem Fachgeschäft vorbehalten.

Faktoren für die Haltbarkeit

Bei Schnittblumen handelt es sich um lebende Produkte. Wie lange die Ware frisch bleibt, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Temperatur
  • Wasser
  • Zugluft
  • Ethylen.

Dabei stellt jede Sorte spezielle Anforderungen. In den ´Texten zu den einzelnen Sorten finden Sie Tipps für die wichtigsten Produkte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, welch großen Anteil die Renner im Sortiment haben: Rosen machen mehr als 40 Prozent des Umsatzes bei Monosträußen aus, Nelken und Tulpen bringen es jeweils auf mehr als 10 Prozent.

Praktische Tipps für den Handel

Für den Umgang mit Blumen gelten einige generelle Regeln, die hier kurz zusammen gefasst werden. Die wichtigste lautet: Schnittblumen möglichst schnell verkaufen! Zwar hat jede Blumensorte eine individuelle Haltbarkeit, sie variiert von fünf Tagen bis zu drei Wochen (wenn sie in der Vase stehen). Der Kunde erwartet, dass sein Strauß etwa eine Woche lang frisch bleibt. Ware, die nicht mehr einwandfrei ist, sprich überaltert, sollte man auf keinen Fall dem Kunden anbieten. Wer einmal einen Strauß gekauft hat und schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, der wird in dieser Einkaufsstätte keinen zweiten Strauß mehr kaufen.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Die Renner im Schnittblumen-Sortiment: 1. Rosen, 2. Tulpen, 3. Nelken.
Bild öffnen Lisianthus werden auf Wasser transportiert. Die beste Lagertemperatur beträgt 5 bis 15°C. Temperaturschwankungen erhöhen die Bildung von Kondenswasser, damit steigt das Risiko eines Botrytis-Befalls. Je niedriger die Lagertemperatur, desto stärker wird diese Schimmelbildung eingeschränkt.
Bild öffnen Gerbera hat einen weichen Stängel, der oft mit einem Draht verstärkt wird. Auch die Zellwände der Leitgefäße im Stiel sind zart, sie können durch ein Abschneiden mit einer Schere leicht verletzt werden. Deshalb besser ein scharfes Messer verwenden! Die optimale Lagertemperatur liegt bei 3 bis 5 °C.
Bild öffnen Durch die vielen Blätter benötigen Chrysanthemen viel Wasser. Man sollte sie nicht länger als unbedingt nötig in den Plastikhüllen lassen, weil sich durch die Bildung von Kondenswasser schnell der Botrytispilz vermehrt. Das führt zu braunen Flecken auf Blüten und Blättern. Optimale Lagertemperatur: 8 bis 10°C.
Bild öffnen Nelken sind nicht so empfindlich wie andere Schnittblumen gegen Austrocknung,reagieren aber sehr empfindlich auf Ethylen. Daher wird der größte Teil der angelieferten Nelken mit einem Anti-Ethylen-Mittel vorbehandelt. Von Abgasen und reifen Früchten fernhalten, sonst beginnen sie schnell zu welken. Lagern bei 4 bis 8°C.
Bild öffnen Freesien stehen optimal in frischen Wasser bei 2 bis 5°C. Durch die Zugabe von Schnittblumennahrung öffnen sich auch die kleineren Knospen. Bei Wärme blühen Freesien schnell auf, deshalb nicht zu viele aus der Kühlung holen! Wenn die letzten Knospen des Blütenkamms leer sind, kann man sie entfernen.
Bild öffnen Rosen reagieren empfindlich auf Bakterien. Diese verursachen eine Verstopfung der Leitungsbahnen, was eine ausreichende Wasseraufnahmen unmöglich macht. Schnittblumennahrung hemmt das Bakterienwachstum und dadurch die Verunreinigung des Wasser. Sie gehört zu jedem Strauß dazu.
Bild öffnen Die großen Lilien und die kleineren Inka-Lilien (auch Alstro-emerien genannt) sind leicht zu pflegende Blumen. Sie werden am besten in frisches Wasser gestellt, bei 2 bis 10°C. So öffnen sich die Blüten langsam, was sich positiv auf die Haltbarkeit auswirkt. Vorsicht mit den Blättern, sie zerquetschen leicht.
Bild öffnen Vor der floristischen Verarbeitung sollten Tulpen in der Verpackung vorwässern, indem man sie mindestens eine Stunde in Wasser stellt. Tulpen wachsen krumm, wenn sie horizontal gelagert werden, deshalb immer stehend verkaufen! In der Vase wachsen sie noch noch weiter, wie viel, hängt von der Sorte ab.
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