Warenverkaufskunde Blumen und Pflanzen - WVK Blumen und Pflanzen: Teil 2

Alle Blumen welken? Ja, irgendwann schon. Bis dahin sind sie jedoch Grüße des Frühlings und des Sonnenscheins nach dem langen Winter und in Vase und Beet beliebt. Auch der Lebensmitte- Einzelhandel hat das Sortiment für sich entdeckt.

Montag, 13. März 2017 - Warenkunden
Nicole Ritter
Artikelbild Blumen und Pflanzen - WVK Blumen und Pflanzen: Teil 2
Gut beschneiden: Stehen Blätter im Wasser, bilden sich Bakterien.
Bildquelle: Fairtrade, Landgard, Gettyimages, Kristijan Matic, Nicole Ritter, Carsten Hoppen.
Ab ins Beet!

Spätestens wenn die Narzissen verblüht sind, kommt für den Gartenfreund die Zeit, Beete, Schalen und Kästen frisch zu bepflanzen.

Viola, auch als Stiefmütterchen oder Veilchen bekannt, hat meist als eine der ersten Hochkonjunktur. Als Viola canina (Hundsveilchen) in Wiesen und Wäldern heimisch, mancherorts sogar als Ackerunkraut bekämpft, kommt das Stiefmütterchen in vielen verschiedenen Sorten ab dem Frühjahr in die Märkte. Die Farbvielfalt reicht von Weiß über Gelb-, Orange- und Rottöne bis hin zu dunklem Violett. Auffälligstes Merkmal des Veilchens sind die typischen Blüten aus fünf Segmenten an einem langen Stil. Die als Balkon- und Gartenpflanze bekannten Veilchen sind aus zahlreichen Züchtungen hervorgegangen. Veilchen gelten gemeinhin als Frühjahrsblüher. Weniger bekannt ist, dass einige Arten, etwa das Hornveilchen, das ganze Jahr über blühen und sich im Beet auch selbst vermehren.

Pelargonien gehören zu der Familie der Geranien (Storchschnabelgewächse) und entwickeln sich bei guter Pflege vom frühen Sommer bis in den Herbst hinein zu einem reich blühenden Gartenvergnügen. Die Blüten – längst nicht mehr nur im klassischen Rot, sondern ebenfalls von Weiß über Rosatöne bis hin zu grellem Pink, stehen gruppenweise an einem mehr oder wenige langen Stengel und verdecken, wenn sie in voller Blüte stehen, häufig sogar das Blattwerk. Zu den klassischen Pelargonium Zonale- und Pelatum-Hybriden, die ab Mai aufrecht stehend oder hängend Balkonkästen füllen, haben sich viele Sorten hinzugesellt. Schmuckstücke für den Topfgarten sind Buntblattpelargonien mit braun oder gelb gestreiftem Laub. Zarte Duftpelargonien sind mit ihrem wohlriechenden Blättern ein Erlebnis für alle Sinne.

An sonnigen oder halbschattigen Standorten benötigen Geranien vor allem viel Wasser. Wenn sie in Kästen stehen, sollte man sie bei hohen Temperaturen morgens und abends gießen. Wichtig ist dabei allerdings, dass überschüssiges Wasser ungehindert abließen kann, denn bei Staunässe nehmen die Wurzeln Schaden.

Klare Kriterien für Qualität

Qualitätssiegel und Rückverfolgbarkeit spielen auch bei Blumen und Pflanzen eine wichige Rolle. Global G.A.P. sorgt in verschiedensten Sortimentsbereichen des Lebensmittel-Einzelhandels für einheitliche europäische Standards – auch bei Blumen und Pflanzen. Zu den Kriterien gehören hierbei unter anderem die Gesundheit und Sicherheit sowie die sozialen Belange von Arbeitern. Das unabhängige Zertifizierungssystem steht für die Gute Agrar Praxis (G.A.P.).

Fairtrade verbindet Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Die MPS-Gruppe bündelt unter ihrem Dach unabhängige Angebote für mehr Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung im Gartenbau. Dazu gehören Zertifizierungen und Prüfungen, Beratung und Schulung sowie die Entwicklung neuer Standards und deren Management.

Petunien gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und blühen überreich, wenn sie einen sonnigen Platz einnehmen. Auffallend sind die vielen, trichterförmigen Blüten. Sie blühen ab Juli bis zu den ersten Frösten, die Ranken können bei guter Pflege sehr lang werden. Dazu benötigen sie wöchentliche Düngergaben und viel Wasser. Entfernt man die verblühten Blütenstände, erhöht das die Blühfreudigkeit. Die meist einjährigen Züchtungen können teilweise auch überwintern.

Wer ein immerblühendes Beet anpflanzen möchte, sollte darauf achten, dass immer mehrere Pflanzenarten in voller Blüte stehen. Sich wiederholende Pflanzengruppen in abgestimmten Farben erleichtern die Auswahl und vermeiden den Eindruck von Sammelsurium. Harmonien entstehen durch abgestimmte Farben und Größen.

Präsentation und Pflege

Schnittblumen und Beetpflanzen bilden eine farbenfrohe Grundlage für Frühlingsaktionen. Wichtig ist das richtige Handling der Pflanzen.

Was bei den Schnittblumen die richtige Temperierung, ist bei Topfpflanzen das Gießen: Am besten morgens gießen, damit Kunden nicht über die Schläuche stolpern. Außerdem reduziert das morgendliche Gießen das Risiko des Krankheitsbefalls und überschüssige Nässe trocknet ab, bis die Kunden kommen. Wichtig auch: Nicht über Blüten oder Blätter gießen, das mögen die meisten Pflanzen nicht. Gießen, Tauchen oder Stauen ist je nach Pflanzen „artgerecht“.

Den Pflanzenverkauf fördern zur Jahreszeit passende Zusatzprodukte wie Dünger, Erden oder Keramikgefäße. Originelle Angebote und gute Geschichten zum Produkt rücken wie bei Lebensmitteln auch bei Blumen und Pflanzen die zahlreichen Facetten des Sortiments in den Vordergrund. Erzeugergenossenschaften wie Landgard unterstützen den Einzelhandel mit Vermarktungsideen zu vielen Anlässen – von den Hasengrüßen zu Ostern bis zum weiß-blau dekorierten Oktoberfest-Tisch.

Für das Ostergeschäft werden Klassiker wie Campanula (Glockenblume), Bellis (Gänseblümchen) oder Ranunkeln, aber wegen des diesjährigen späten Ostertermins auch bereits Margeriten eine Rolle spielen. Schlichte Natürlichkeit werde in diesem Jahr die dazugehörigen Hartwaren bestimmen, ist man sich bei Landgard in Straelen sicher: Körbe, Kränze und Naturmaterialien harmonieren gut mit frühlingshaften Pastelltönen und sanften Erdfarben. Artikel aus Zement oder Beton wirken edel, wenn sie mit schlichten Glaselementen und grauen oder weißen Farbakzenten kombiniert werden, rät Dirk Bader, Geschäftsführer der Landgard Blumen & Pflanzen GmbH.

Aktionen und Events

Der Kreativität des Händlers sind hier keine Grenzen gesetzt, meint Michael Hermes, Marketingleiter bei Landgard. Aktionsangebote zum Frühlingsshoppen, Eiersuchen und Bastelaktionen für Kinder in den Verkaufsräumen – erlaubt ist, was Kunden ins Geschäft lockt und in frühlingshafte Stimmung versetzt. „Ostern ist ein Familienfest“, sagt Hermes. Während der Nachwuchs unter Anleitung Eier ausbläst, bunt bemalt und zu Ketten arrangiert, können die Eltern in Ruhe passende Dekoration und Frühlingspflanzen für drinnen und draußen aussuchen.

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Bild öffnen Gut beschneiden: Stehen Blätter im Wasser, bilden sich Bakterien.
Bild öffnen Fair produzierte Rosen kommen häufig aus Afrika.
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Bild öffnen Tulpe:Ab Januar gibt es sie fast überall, manche Sorten wachsen sogar in der Vase noch weiter. Botanisch zählt die Tulpe zu den Liliengewächsen.
Bild öffnen Narzisse: Die „Osterglocke“ bringt schon früh Farbe in die Vase. Wichtig: 24 Stunden separat ausschleimen lassen, ehe man sie zu anderen Blumen ins Wasser stellt.
Bild öffnen Anemone: Gibt es vom Frühjahr bis zum späten Herbst. Die Verwandte von Buschwindröschen und Ranukel ist auch eine beliebte, robuste Beetpflanze.
Bild öffnen Hyazinthe: Die ersten zog man früher zu Weihnachten im Glas, mit einem bunten Hütchen darauf. Blüht sie, betört intensiver Duft die Umgebung.
Bild öffnen Ranunkel: Sie sind die Stars in der Frühlingsvase. Die prall gefüllten Blüten kommen mit zarten Begleiterinnen wie den Blüten des Frauenmantels gut zur Geltung.
Bild öffnen Flieder: Auch hier gilt: Vorsicht, Duftexplosion. Stellt man den Flieder in die Vase, ist es besonders wichtig, die holzigen Stiele anzuschneiden.
Bild öffnen Freesie: Brillanz, subtiler Duft und ein Hauch von Nostalgie: Die feinen Freesien haben mit ihre vielen Farbtönen ein Comeback in der Vase verdient.
Bild öffnen Der Frühling lockt nach draußen in die Beete.
Bild öffnen Kräuter sind eine willkommene Abwechslung in Beet und Kasten.
Bild öffnen Frühlingsgrüße: Ostern ist ein Familienfest, das dem Handel viele Aktionsmöglichkeiten bietet.
Bild öffnen Geranie: Klassiker und Modepflanze zugleich, ührt die Geranie (Pelargonie) die Hitliste der Dauerblüher an. Sie liebt die Sonne, verträgt aber auch mal Regen.
Bild öffnen Fleißiges Lieschen: Ausdauernd und immergrün, wird es meist einjährig kultiviert. Zahlreiche unterschiedliche Sorten fühlen sich auch im Schatten wohl.
Bild öffnen Petunie: Der krautigen Pflanze mit den charakteristischen Blütentrichtern werden 16 Arten zugerechnet – und (fast) alle Farben des Regenbogens.
Bild öffnen Bartnelke: Die zweijährige Staude mit ihren buschigen Blüten bereichert bereits im späten Frühjahr den Garten und ist auch als Schnittblume eine Attraktion.
Bild öffnen Tausendschön: Maßliebchen, Monatsröschen, Gänseblümchen: Die Bellis gibt es in vielen Farben und gehören zu den wenigen essbaren Frühjahrsblühern.
Bild öffnen Glockenblume: Campanula gibt es in vielen Spielarten – vom niedrigen Polster bis zur üppigen Zimmerpflanze. An unterschiedlich besonnte Standorte angepasst.
Bild öffnen Kapblume: In den letzten Jahren trendig gewordener Korbblütler, der die pralle Sonne liebt. In vielen Farben für Beet und Balkon geeignet.

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