Warenverkaufskunde Champagner - WVK Champagner: Teil 4

Champagner – ein Getränk für spezielle Anlässe und ein Schlückchen Luxus im Glas. In dieser Warenverkaufskunde bietet wir einen Überblick über Wissenswertes wie Anbaugebiet und Herstellung. Außerdem: Tipps, wie man mit dem edlen Getränk umgeht.

Donnerstag, 20. Oktober 2016 - Warenkunden
Artikelbild Champagner - WVK Champagner: Teil 4
Bildquelle: Bureau de Champagne, Getty
Auf einen Blick

Woher das besondere Prickeln des edlen Tropfens stammt ? Ursache sind die traditionelle Flaschengärung und die lange Verweildauer auf der Hefe.

Schaumweine gibt es viele. Doch nur ausgesuchte dürfen sich Champagner nennen. Eine Besonderheit ist das Prickeln, die Perlen sind lange im Glas zu sehen. Die gesetzlichen Bestimmungen sehen vor, dass ein Champagner ohne Jahrgang 15 Monate im Keller und davon 12 Monate auf der Hefe reifen muss. Jahrgangs-Champagner liegen noch länger auf der Hefe, mindestens drei Jahre. Aber: Die meisten Produzenten verlängern die Reifezeit, teilweise um mehrere Jahre. Diese lange Reifezeit sorgt für das Entstehen der Kohlensäure, die nach dem Öffnen in feinen Perlen an die Oberfläche steigt.

Wer die Perlage und das Aroma des Getränks intensiv auskosten möchte, sollte Gläser verwenden, die eine Tulpenform aufweisen. Flache Schalen sind ungeeignet, darin verfliegt das Bouquet zu schnell und die Perlen gehen verloren. Wichtig ist, dass die Gläser vor Benutzung gut gespült sind, danach sollte man sie mit Wasser ausspülen. Reste von Spülmittel verändern den Geschmack und verhindern das Perlen.

Die ideale Trinktemperatur liegt bei 6 bis 9 Grad C. Am besten kühlt man die Flasche in einem Kübel, der mit Wasser und Eiswürfeln gefüllt ist. Nicht schnell in der Gefriertruhe herunterkühlen, darunter leidet der Geschmack!

Noch einmal zurück zum Prickeln: Es ist auch dafür verantwortlich, dass man den Korken knallen lassen kann. Aber das sollte man besser den Piloten der Formel 1 überlassen – dafür ist Champagner viel zu schade, denn beim Knallen geht immer ein Teil des Bouquets verloren. Stattdessen: den Drahtkorb vorsichtig lösen, den Korken in die Hand nehmen, die Flasche aufrecht um den Korken drehen – schon löst sich dieser mit einem sanften „Plopp“.

Von trocken bis süß

Wie trocken oder süß ein Champagner schmeckt, hängt von der Dosage ab, einer Mischung aus Wein und Zucker, die nach dem Degorgieren zugegeben wird. Sie bestimmt die die Geschmacksrichtung:

  • Extra brut: zwischen 0 bis 6 gZucker pro l;
  • Brut: unter 12 g Zucker pro l;
  • Extra dry: zwischen 12 und 17 g Zucker pro l;
  • Sec: zwischen 17 und 32 g Zucker pro l;
  • Demi-Sec: zwischen 32 und 50 g Zucker pro l;
  • Doux: über 50 g Zucker pro l.
Wissen checken

Einige Fragen zu Champagner.

{tab=Fragen}

  1. Welche Traubensorten werden zur Herstellung genutzt?
  2. Sollte man beim Öffnen der Flasche den Korken knallen lassen?
  3. Wie kalt sollte man Champagner servieren?

{tab=Antworten}

  1. Pinot Noir, Pinot Meunier, Chardonnay
  2. Nein, dadurch geht Geschmack verloren.
  3. Die beste Trinktemperatur liegt bei 6 bis Grad C.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken dem Bureau de Champagne Deutschland und Österreich, Stuttgart (www.champagne.de), für den fachlichen Rat.

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