Warenverkaufskunde Zitrusfrüchte - Warenverkaufskunde: Zitrusfrüchte Teil 3

Sie zählen ganzjährig zu den Hits in der Obstabteilung: Zitrusfrüchte. Grundsätzlich kann man sie in vier Gruppen einordnen: Orangen, Mandarinen, Grapefruit und Zitronen. Am beliebtesten sind jedoch Orangen.

Dienstag, 16. Februar 2016 - Warenkunden
Lebensmittel Praxis
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Mandarinen

Der Name Mandarine hat sich als Sammelbegriff eingebürgert für alle Formen und Kreuzungen, die sich von Orangen in erster Linie durch ihr Aroma und die dünne, leicht ablösbare Schale unterscheiden. Deshalb wird diese Gruppe häufig als „Easy Peeler“ (to peel bedeutet auf Englisch schälen) bezeichnet. Die Schale haftet nur lose am Fruchtfleisch und lässt sich leicht ablösen. Mandarinen wachsen auf immergrünen Sträuchern oder 4 bis 6 m hohen Bäumen. Meist sind sie kleiner als Orangen und reifen früher als diese, sie eröffnen im Herbst in der Regel die Zitrussaison in deutschen Supermärkten. Der Anbau erfolgt in vielen Regionen, unter anderem in den Mittelmeerländern, aber auch in Nord- und Südamerika, Südafrika, Australien und ihrer Heimat Südostasien. Übrigens: Die eigentliche Frucht mit Namen „Mandarine“ hat heute aufgrund ihrer vielen Kerne keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Sie wurde vielmehr mit anderen Sorten gekreuzt, wodurch verschiedene neue Variet äten entstanden sind. Die wichtigsten Vertreter, die in den Auslagen der Obstabteilungen zum Standardprogramm gehören, sind folgende Sorten:

Satsuma
Die Frucht wurde in der japanischen Provinz Satsuma gezüchtet, daher die Bezeichnung. Ihr Äußeres erscheint leuchtend rot, häufig mit einem grünem Schimmer. Die etwas ledrige Schale lässt sich leicht vom Fruchtfleisch lösen. Dieses enthält wenig Säure, hat ein ausgeprägtes Aroma und wenig Kerne. Die Frucht gilt als recht widerstandsfähig gegen Frost, deshalb eröffnet sich bei uns die Zitrussaison mit spanischer Ware von Anfang Oktober bis Januar. Danach folgen Clementinen und ihre Verwandten.

Clementine
Eine zufällige Kreuzung aus Mandarine und Pomeranze, entdeckt von einem algerischen Pfarrer Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute ist sie die absatzmäßig bedeutendste Frucht unter den Mandarinen. Ihre Vorteile auf einen Blick: leicht schälbar, sehr saftiges und aromatisches Fruchtfleisch, ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis. Der größte Teil der Ware stammt aus Spanien, Italien, der Türkei, Marokko sowie Südafrika. Aus weiteren Kreuzungen sind verschiedenen Ableger (sogenannte Hybride) entstanden, sie heißen zum Beispiel Clemenlates oder Clemenules. Minneola Unverwechselbar durch ihre höckerige Ausbuchtung am Stielende: die Minneola, eine Kreuzung aus Tangerine (einer sehr kleinen Mandarine) und Grapefruit. Die Schale ist dünn, rötlich und lässt sich einfach lösen, das Fruchtfleisch ist ausgesprochen aromatisch.

Grapefruit und Pampelmuse
Im deutschen Sprachgebrauch werden die Begriffe Grapefruit und Pampelmuse häufig verwechselt. Die Pampelmuse ist groß und schwer (bis zu 6 kg) und hat bei uns keine Bedeutung. Ganz anders die Grapefruit, die mit 10 bis 15 cm Durchmesser größer ist als die verwandten Orangen. Entscheidend aber ist der Geschmack: bittersüß und säuerlich. Die Grapefruit-Sorten zählen nicht zu den Easy Peelern, meist werden sie ausgelöffelt oder zu Saft verarbeitet. Der Name erklärt sich dadurch, dass die Früchte am Baum oft dicht zusammenhängen, wie die Beeren der Traube (engl. „grape“). Man unterscheidet weißfleischige Sorten (schmecken meist herber), roséfarbene Sorten (milder) und rotfleischige Sorten (ebenfalls mild).

Ruby Red
Unter der dünnen, teils fleckigen Schale liegt roséfarbenes Fruchtfleisch mit pikantem, typischen Geschmack. Durch die Saftfülle auch ideal zum Auspressen.

Star Ruby
Schon von außen an der rötlich schimmernden Schale zu erkennen. Das dunkelrote Fruchtfleisch ist kernarm, mild, aber mit ausgeprägtem Aroma.

Wissenchecken

Einige Fragen zu Zitrusfrüchten, die Antworten stehen darunter.

{tab=Fragen}

  1. Wann haben die wichtigsten Zitrusfrüchte bei uns Saison, und wann sind sie generell im Handel erhältlich?
  2. Was bedeutet der Zusatz „seedless“ bei Zitrusfrüchten?
  3. Richtig oder falsch? Zitrusfrüchte wirken vorbeugend gegen Erkältungen (bitte begründen!).

 {tab=Antworten}

  1. Nach wie vor haben Zitrusfrüchte bei uns im Winter ihre Hauptsaison. Aufgrund des globalen Handels aber sind sie rund ums Jahr lieferbar.
  2. Die Früchte sind kernlos.
  3. Richtig! Die Früchte enthalten viel Vitamin C. Der menschliche Körper braucht dieses Vitamin, damit das Immunsystem richtig funktioniert.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken der Univeg Deutschland GmbH, www.univeg.de, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Material.

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