Anuga Ein Feuerwerk an neuen Produkten - Molkereiprodukte

Die ganze Welt auf einen Blick – zumindest kulinarisch betrachtet: Das findet man nur auf der Anuga. Ein Überblick.

Donnerstag, 24. Oktober 2013 - Sortimente
LP-Redaktion
Artikelbild Ein Feuerwerk an neuen Produkten - Molkereiprodukte
Bildquelle: Hoppen, koelnmesse
Molkereiprodukte

Die wichtigen Themen, die in der Mopro-Halle diskutiert wurden: Milchpreise, Regionalität und Erzeugung ohne Gentechnik. Sabine Krämer, Marketingleiterin bei Omira, bezifferte den Milchpreis (den die Genossenschaft an die Milchbauern auszahlt) auf 39 Cent pro Liter. Das ist der höchste Stand der vergangenen zwei Jahre. Kurz- und mittelfristig werden sich Milchpreise auch auf die Produktpreise auswirken – und zwar in der gesamten Branche.

Beim Traditionsunternehmen Omira, das 2013 mit Problemen zu kämpfen hatte, ist die Stimmung laut Krämer gut: Die Restrukturierungsmaßnahmen greifen, die Marke „Minus L“ für laktosefreie Milchprodukte verbleibt im Unternehmen, allerdings wird der Standort Rottweil geschlossen. „2014 sind wir wieder gesund“, lautet die Botschaft. Zu probieren gab es gleich sechs neue, laktosefreie Produkte.

uch die Privatmolkerei Bauer beschäftigt der hohe Milchpreis. „Wir müssen unsere aktuellen Kostensteigerungen weitergeben“, sagt Marketingleiter Jens Fischer. Dazu gehören auch höhere Aufwendungen für Arbeit und Energie. Bauer überraschte mit einer ganzen Latte an Molkereiprodukten, wie neue Saison-Sorten beim „großen Bauer“ (bspw. „0,1 Prozent Fett Brombeere Holunder“) und die Linie Pure Passion für die Marke Mövenpick. Das Kindersortiment wurde bereits im Juli umgestellt: Die Becher ziert nun die Biene Maja. Ebenfalls neu ist die Range „Genuss aus aller Welt“ mit Varianten wie „American Brownie“ oder „Türkischer Honig“.

Andere setzen auf das Thema Regionalität: So ist die Herkunft ein entscheidendes Argument bei der Vermarktung von verschiedenen Käsesorten aus dem Haus Bergader. Beim Almkäse ist seit Neuestem eine Landkarte auf der Packung abgebildet, die zeigt, wo genau der Käse hergestellt wurde. Auf der Homepage des Unternehmens kann der Kunde nachvollziehen, welche Höfe ihre Milch für den Käse geliefert haben. Dazu Susanne Oppermann, Bergader-Marketing: „Die Kunden wollen ehrliche, authentische Produkte kaufen und wissen, woher diese stammen und produziert werden.“

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt DMK, Deutschlands größte Molkerei. Für den heimischen Markt stand nicht nur Milram mit den neuen Varianten im Fokus (Frühlingskäse ,-butter und Zaziki), sondern auch ein Relaunch der Marke. Der Claim „Aus der Heimat der Frische“ rückt die nordische Herkunft in den Fokus. Mit der Marke Oldenburger setzt die Molkerei, die eine Exportquote von 45 Prozent anstrebt, auf ausländische Märkte, allen voran China, wo nach den jüngsten Lebensmittelskandalen Skepsis gegenüber den eigenen Produkten herrscht. Der Claim „Made in Germany“ soll dabei Herkunft und Qualität der Produkte untermauern und sich von nachgemachten Verpackungsdesigns auf den asiatischen Märkten abheben.

Das irische Unternehmen Kerry Foods will den hart umkämpften deutschen Markt mit einer neuen Variante der bereits 2011 eingeführten „Cheestrings“ erobern: Den „Cheestrings Spaghetti“. Die Neuheit, in diesem Jahr zur Top-Innovation „Taste 13“ gewählt, werden aus Mozzarella hergestellt. Der Käse-Snack richtet sich gezielt an Kinder und soll über das „Funelement“, die Spaghetti-Form, dazu bewegen, sich gesund zu ernähren. „Kinder essen dann gesund, wenn gesundes Essen Spaß macht“, sagt Brand Managerin Lisa Doberenz. In Deutschland sei die Kategorie vor der Einführung quasi nicht vorhanden gewesen, wohingegen in England die Regal voll mit Käsesnacks für Kinder sei. Der Vertrieb läuft über Bauer, weswegen Kerry Foods auch schon auf eine flächendeckende Distribution beispielsweise bei Rewe und Edeka bauen kann.

Die Schweizer Molkerei Emmi kennzeichnet – neben anderen Anbietern – ihre Molkereiprodukte für den deutschen Markt ab sofort mit dem Hinweis: „ohne Gentechnik“. Und das, obwohl seit jeher für die Herstellung ausschließlich hochwertige und nicht gentechnisch-veränderte Zutaten genutzt werden, wie Dr. Elisabeth Wagner Wehrborn, Geschäftsführerin bei Emmi Deutschland, unterstreicht. Emmi Griess- und Caramel-Töpfli machen den Anfang, weitere Erzeugnisse wie Swiss Müsli tragen das Siegel ab 2014. Laut einer Nielsen-Studie bieten solche Lebensmittelkennzeichnungen eine wichtige Orientierungshilfe beim täglichen Einkauf. Gentechnik ist generell beim Schweizer Käse ein Tabu. Darauf weist die Switzerland Cheese Marketing GmbH mit Sitz in Baldham hin: „Jegliche E-Zusätze wie zum Beispiel Konservierungs- oder Farbstoffe sind beim gesamten Herstellungsprozess verboten“. Das ist zwar nicht neu, soll aber den Kunden in der Kommunikation jetzt deutlich vermi ttelt werden.

Zurück zu Emmi: Das Unternehmen setzt auch im nächsten Jahr auf seine trendige Caffé-latte-Range. Mit zahlreichen Aktionen, die vor allem junge Menschen ansprechen (Segway fahren, iPads usw.) ist der Marktführer in dieser Kategorie 2013 „gut durch den Sommer gekommen“. Neue „limited editions“ sollen im Frühjahr 2014 für weitere Kaufanreize sorgen, so Wagner-Wehrborn. Im Blickpunkt steht bei Emmi außerdem der Neuauftritt der Onken-Joghurts. Die Umstellung funktioniere gut, wegen der neuen Sortierung in 6er-Trays habe der Handel weniger Abschriften als zuvor. Gleichzeitig nehme die Nachfrage nach fruchtigen Sorten spürbar zu, so die Deutschland-Geschäftsführerin.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Foto: Hoppen
Bild öffnen „Innovation lässt sich bei der Anuga nicht allein auf neue Produkte reduzieren. Hier werden visionäre Konzepte, wegweisende, manchmal auch unbequeme Denkansätze, diskutiert, bewertet und entwickelt.“ 
Dietmar Eiden, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement Koelnmesse (Foto: koelnmesse)

Neue Produkte

Viel gelesen in Hersteller

HIT Produkte 2023

Im Gespräch - Hersteller