Zukunftssortimente Die großen Food-Trends - Regionalität und Ursprünglichkeit

  Wachsende Sensibilität bei den Konsumenten, begrenzte Ressourcen und ökologische sowie ethische Aspekte bestimmen die sich weiter differenzierenden Trends.

Samstag, 17. August 2013 - Sortimente
Dieter Druck und Bettina Röttig
Artikelbild Die großen Food-Trends - Regionalität und Ursprünglichkeit
Bildquelle: Shutterstock, Engelhardt, Ru00f6ttig

Auch den Aspekt der handwerklichen Produktion kann man bei Regional-Food einbeziehen. Der Verbraucher sucht nach Vertrautem und Produkten aus der guten alten Zeit. Alles wird gleichzeitig in Zusammenhang mit einer besonderen Qualität und Frische gebracht. Nicht zu vergessen der Umweltbezug, z. B. über die CO2-Bilanz, dank kurzer Wege. Das erkennen Marktforscher auch beim Handel, wo wohnortnahe, kleinere Formate mit standortbezogenen, individuellen Angeboten zu den Zukunftssiegern zählen sollen

Regionalität und Ursprünglichkeit können andererseits grenzüberschreitend interpretiert werden. Die ethnische Küche beispielsweise zeigt dies. Was früher Asia war, ist heute japanisch, thailändisch, kanton-chinesisch und indisch. Alles Küchen mit großem Trendpotenzial. Und bei der italienischen Küche beispielsweise wird schon in umbrisch, toskanisch und piemontesisch unterschieden. Je „lokaler“ um so authentischer für den Verbraucher.

Gesundheit / Wellness zeichnet sich ebenfalls als stabiler Trend aus, basierend auf dem steigenden Bewusstsein für Ernährung als Quelle für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Das Ganze möglichst unverkrampft. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien etc. wecken die Aufmerksamkeit des interessierten Verbrauchers. Darunter zu fassen sind auch Aspekte wie Natürlichkeit und „Frei von“, ebenso vegetarische Kostformen, die zusätzlich, ethische Komponenten einbringen. Auf der anderen Seite stehen Produkte der Kategorie Medical Food mit gesundheitsförderlichen Zutaten für spezielle Zielgruppen. Das Ganze kann bis zur geschlechtsspezifischen oder gar individuell abgestimmten Proteinmischung in Riegeln gehen.

Als übergeordnete Herausforderung für die Foodbranche sieht das Gottlieb Duttweiler Institut im „European Food Trends Report“ nach Jahren eines ausufernden Angebotes, angesichts Überkapazitäten und sinkender Lebensmittelpreise die Ära der „neuen Knappheit“. Die Marktanalysten leiten daraus wiederum eine Rückbesinnung auf den Grundbedarf ab. Wer über entsprechende Möglichkeiten verfüge, versuche zumindest einen Teil davon durch Eigenanbau zu decken. Ansonsten muss der Verbraucher auf den „adoptierten Bauern“ zurückgreifen, der sein ganzes Vertrauen genießt.

Das City-Farming könnte in gewisser Weise als Extrem-Ausdruck dieser Entwicklung zur eigenen Scholle gesehen werden. Dabei spielen weniger Kostengesichtspunkte als eher Vertrauensdefizite wegen fehlender Transparenz und Verunsicherung eine Rolle. Vertrauen ist dann wohl der eigentliche Megatrend.

Bildquellen: Shutterstock, Engelhardt, Röttig

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