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Wer sich früher auf Trendsuche begab, begnügte sich oftmals mit dem Blick über den Großen Teich, in der Gewissheit, dass die erkannten Marktimpulse vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten in spätestens drei Jahren in Europa, am nahe liegendsten in England, aufschlagen würden. Heute wächst die Welt zusammen. Marktbewegende Konsumtrends werden in der vernetzten Welt viel schneller weitergetragen. Das heißt nicht, dass sie automatisch kurzlebiger sind, aber sie haben eine andere Basis. Und die Trend-Ausrufer haben beste Verbreitungs-Grundlagen.
Aber was sind überhaupt Trends? Im European Food Monitor von Grey heißt es: „Food-Trends segmentieren den Markt und helfen damit, Konsumpotenziale besser auszunutzen, aber nicht wie üblich auf Basis von Verbrauchertypologien (Convenience-Orientierte; Ernährungsbewusste etc.).“ Dies sei eine statische Betrachtung des Ernährungsverhaltens, das dem heutigen hybriden Konsumenten nicht mehr entspräche. Der Verbraucher hat am Tag wechselnde Ansprüche, mag mittags Hausmannskost, am Abend etwas vom feinen Italiener und bei nächster Gelegenheit fleischlose Kost.
Die Zahl der verkündeten Food-Trends ist unermesslich, und sie werden meist im 5er- bzw. 10-Pack geliefert. Eine gewisse Präferenz für die Aufteilung in fünf sogenannte Megatrends ist dabei zu erkennen. Sie sind nicht unbedingt neu, werden aber das Geschehen in der Food-Branche auch künftig prägen.
- Gesundheit / Wellness
- Genuss / Premium
- neue Convenience
- Ethic-Food / Verantwortung
- Regionalität /Ursprung
Sie werden teilweise unterschiedlich benannt und interpretiert, aber die Übergänge sind fließend und Überschneidungen zwangsläufig. Beispielsweise kann der Aspekt Regionalität als Neo-Ökologie angesehen werden, als Suche nach Ursprung und Transparenz, hat aber genauso unter dem Aspekt Genuss und Premium seine Berechtigung.
Regionalität, Saisonalität und Öko-Produkte werden nach Einschätzung der Trendforscher weiterhin boomen und sind derzeit ein klar identifizierbarer Trend. Unter diesem Dach sind weitere Differenzierungen zu erwarten, bis zur Vermarktung „rund um den Kirchturm“. Slow Food mag als Beispiel für diesen Trend stehen, aber auch die allgemeine „Landlust“.