Zeitschriften Gutscheinkarten für Zeitschriften

Die Verlage suchen nach innovativen Vermarktungswegen. Zum Beispiel testet Bauer ein neues Abo-Modell.

Montag, 11. März 2013 - Sortimente
Sonja Plachetta
Artikelbild Gutscheinkarten für Zeitschriften
Ein Zeitschriften-Abo nach dem Prepaid-Prinzip: Dieses Modell testet die Bauer Media Group. (Bildquelle: Bauer Media Group)
Bildquelle: DPV, Bauer Media Group

Die Bauer Media Group weitet ihr neues Abo-Modell, das sich „Prepaid-Lesen“ nennt, im Handel aus. Bisher gibt es die Gutscheinkarten für 25 Euro bereits seit Mitte Januar in den Filialen der Drogeriemarktkette Budnikowsky in Hamburg sowie bundesweit in den Aral-Tankstellen. „Penny wird voraussichtlich im zweiten Quartal die Gutschein-Karten ins Sortiment nehmen, im dritten Quartal soll die restliche Rewe folgen“, sagt Christian Böttcher, Vertriebsleitung Retail, Bauer Vertriebs KG.

Zunächst muss das Guthaben im Internet freigeschaltet werden. Der Kartenbesitzer entscheidet dann, welche Bauer-Zeitschrift er lesen will, und erhält diese so lange frei Haus, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Mit dem innovativen Angebot will der Verlag vor allem die junge Zielgruppe ansprechen, die mit dem Prepaid-Prinzip aus der Telekommunikationsbranche seit Jahren vertraut ist. „Außerdem sprechen wir mit den Gutschein-Karten eine neue Zielgruppe der Geschenk-Suchenden an, für die Zeitschriften bisher als Geschenk keine Option waren“, erklärt Böttcher. Eine Kannibalisierung des Regalsortiments im Einzelhandel sei daher bisher nicht festzustellen.

Außer den Gutscheinen im Handel bietet der Verlag dieses Bezugsmodell auch im Internet an. Unter www.prepaid-lesen.de können Leser Guthabenhöhen zwischen 20 und 50 Euro auswählen. „Die höchsten Abrufzahlen verzeichnen wir für die Titel Lecker und InTouch, gefolgt von Closer und Bravo. Insgesamt gibt es jedoch eine breite Streuung über das gesamte Sortiment mit Schwerpunkt auf den höherpreisigen Titeln“, sagt Böttcher.

Auch andere Verlage entwickeln Konzepte, um den Verkauf ihrer Presseerzeugnisse anzukurbeln. So setzt man bei Axel Springer auf das Spielen mit Formaten, z.B. die „Lütte Bild“ in Hamburg, „Bild City“ in München oder „Welt am Sonntag kompakt“. „Außerdem steigern wir häufig auch temporär mit besonderen Ausstattungen die Attraktivität unserer Objekte“, sagt Dirk Petzel, Gesamtvertriebsleiter Bild-Gruppe und Zeitschriften bei Axel Springer. So enthält etwa eine Ausgabe der Programmzeitschrift TV Digital Gutscheine, sodass die Wertigkeit des Heftes (Copypreis 1,85 Euro) auf 40 Euro steigt. Künftig sollen auch die Vermarktungspotenziale eines digitalen Produkts im stationären Handel getestet werden.

Bei Hubert Burda Media sind Vertriebserlöse von großer Bedeutung. So gab es im vergangenen Jahr bei periodischen Titeln 20 Preiserhöhungen mit einem signifikanten Umsatzeffekt. Außerdem werden Produkt-Innovationen forciert (Cover, Mein schönes Landhaus und Grip).

Der DPV Deutsche Pressevertrieb setzt auf eine große Außendienst-Mannschaft, ein starkes PoS-Marketing und individuelle Beratung. „Wir bieten zum Beispiel exklusiv das LEH-Display an, das einen attraktiven Verbundauftritt für bis zu acht Zeitschriftentitel bietet“, erklärt Volker Ihm, Leiter Außendienst und PoS-Marketing im Geschäftsbereich Handelsmärkte im DPV. Pro Jahr gibt es vier saisonale, bundesweite Aktionen im LEH.

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Bild öffnen Das LEH-Display des DPV, zuletzt in 500 Märkten platziert: Acht Titel in Vollsicht sichern eine breite Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen. (Bildquelle: DPV)
Bild öffnen Ein Zeitschriften-Abo nach dem Prepaid-Prinzip: Dieses Modell testet die Bauer Media Group. (Bildquelle: Bauer Media Group)