Interview mit Uwe Kriese - Mettler Toledo „SB-Wiegen gewinnt generell an Fahrt“

Wohin geht der Trend bei Obst und Gemüse: in der Abteilung wiegen oder am Checkout? Dazu Uwe Kriese, Business Area Manager Retail bei Mettler Toledo.

Dienstag, 12. Februar 2013 - Sortimente
Heidrun Mittler
Artikelbild „SB-Wiegen gewinnt generell an Fahrt“
Bildquelle: Mettler Toledo

Welche Möglichkeit ist besser?
Uwe Kriese: Beide Prozessmodelle zum Wiegen loser Ware haben ihre Berechtigung. SB-Wiegen ist seit jeher auf der großen Fläche stark und gewinnt jetzt generell an Fahrt, auch in kleineren Märkten. Kunden schätzen das Verfahren, weil sie selbstbestimmter einkaufen und eine bessere Kostenabschätzung vornehmen können. SB entlastet zudem die Kassenzone. Neue SB-Konzepte, etwa ein bedarfsorientiertes, assistiertes Wiegen durch Mitarbeiter, bringen derzeit zusätzlich neue Impulse für das Wiegen in der Abteilung.

Welche der beiden Vorgehensweisen minimiert die Verluste, die durch Falsch-Erkennen der Früchte oder Schummeln entstehen?
Bei der Reduzierung von Schwund – und hier geht es nicht nur ums Schummeln – werden die Etikettierstandards der nächsten Generation, GTIN und GS1-Databar, eine Schlüsselrolle spielen. Sie bringen eine tiefere Sicht auf das Sortiment und ein besseres Bestandsmanagement. Beides hilft, Verderb und Fehlzuweisungen zu reduzieren. Manuelles Nachschlagen von Artikelnummern an der Kasse wird mit den neuen Standards optimiert und zurückgehen. Um Schwund und Verluste langfristig zu minimieren, sehe ich SB-Wiegen als vielversprechende Perspektive für die Zukunft.

Welche Lösung ist auf lange Sicht kostengünstiger für den LEH?
Welche Lösung sich mehr lohnt, hängt stark vom Markt und der Strategie des Händlers ab. Generell gilt: Mit SB-Wiegen erhält sich der Lebensmittelhandel für die Zukunft mehr Optionen offen, um über Automatisierungen an der Kassenzone eine höhere Effizienz zu erzielen – Stichwort SB-Kassen. Gleichzeitig ist er flexibler, um sich neuen prozesstechnischen Anforderungen zu stellen, die wir mit der Einführung neuer Datenstandards wie dem GS1-Databar erwarten. Diese Flexibilität dürfte sich auf lange Sicht auszahlen.

Bild: Uwe Kriese, Retail Manager bei Mettler Toledo

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