Interview mit Artur Marienfeld Biervielfalt per Mausklick

Mit dem Biershop Bayern hat der gebürtige Rheinländer Artur Marienfeld vor fünf Jahren eine Online-Plattform gegründet, auf der Bierliebhaber aus einer großen Anzahl bayerischer spezialitäten auswählen können.

Mittwoch, 18. April 2012 - Getränke
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Biervielfalt per Mausklick

Die Vielfalt des Shops übertrifft das Sortiment eines gängigen Getränke- oder Supermarktes um ein Vielfaches.

Der Biershop Bayern feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Jubiläum. Wie kamen Sie auf die Idee, eine Online-Plattform für Bier-Spezialitäten zu gründen?
Der ausschlaggebende Grund war die bayerische Biervielfalt mit mehr als 600 Brauereien. Allerdings gab es keinen Getränkemarkt, der die Vielfalt auch nur ansatzweise vermitteln konnte, was auf Grund der begrenzten Haltbarkeit bei Bier auch schwierig ist. Daher schien eine Online-Lösung die geeignete Form, der Vielfalt eine Plattform zu bieten und dem Kunden ein einfaches Stöbern und Einkaufen aus einer Hand zu ermöglichen.

Wie funktioniert die Abwicklung? Hat der Biershop eine eigene Logistik, ein eigenes Lager?
Nein, wir selbst haben kein Zentrallager. Man muss es sich so vorstellen: Der Biershop ist sowohl für die Käufer als auch die Brauereien eine Serviceplattform. Interessiert sich jemand für ein spezielles Bier aus beispielsweise Oberbayern, muss er nicht mehr die Brauerei selbst kontaktieren, sondern kauft über uns ein. Wir leiten die Bestellung an die zuständige Brauerei, oder in den meisten Fällen den zuständigen Getränkemarkt weiter. Der Käufer hat den Vorteil, die Vielfalt auf einen Blick zu haben, während die Brauerei sich nicht mehr um jede Anfrage aus der Ferne einzeln kümmern muss.

Und mit diesem Geschäftsmodell lässt sich Geld verdienen?
Ohne genaue Zahlen nennen zu wollen: Wir wachsen jedes Jahr und werden bekannter. Immer mehr Brauereien interessieren sich für eine Zusammenarbeit. Für die bedeutet das zusätzliche PR und sie müssen sich nicht selbst um eine Online-Lösung kümmern. Gerade kleinere Brauereien können so was auch gar nicht leisten. Ein weiterer Vorteil für die Brauereien: Das Zahlungsausfallrisiko trage ich und für Transportschäden muss ich ebenso aufkommen.

Wie gestaltet sich Ihr Wettbewerbsumfeld, und wie versuchen Sie sich abzugrenzen?
Die Vielfalt an Bieren aus verschiedenen bayerischen Regionen, von Hochfranken bis ins Allgäu, vom Spessart bis nach Oberbayern ist konkurrenzlos. Und wir sind weiter bestrebt, dem Kunden eine größtmögliche Auswahl anzubieten.

Wie viel der Ware geht in das In- und wie viel in das Ausland?
90 Prozent verkaufen wir in Deutschland, 10 Prozent unseres Geschäfts machen wir im Ausland.

Sie kommen gebürtig aus dem Rheinland, betreiben den Shop aber von Rosenheim aus und arbeiten ausschließlich mit bayerischen Brauereien zusammen. Wie passt das zusammen?
Ich denke, meine nichtbayerische Herkunft war sogar ein Startvorteil für den Shop. Als Nicht-Bayer kann ich die Zusammenarbeit regionenübergreifend angehen und Rivalitäten ausblenden. Ein Oberbayer und ein Franke reichen sich normalerweise nicht die Hand, aber darüber muss man sich hinwegsetzen. Aus der Ferne gesehen, ist Bayern gleich Bayern.

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