Verpackung Sammel-Objekte

Recycling schont Ressourcen. Vorher müssen Wertstoffe flächendeckend gesammelt werden.

Dienstag, 30. November 1999 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Sammel-Objekte
Bildquelle: fotolia

Wir sind ein Volk der Sammler. Wir sammeln Müll, sprich Wertstoffe, wie etwa leere Wurstverpackungen, Milchkartons, Getränkeflaschen oder -dosen in den entsprechenden Wertstofftonnen, Gelben Säcken oder anderen dafür geeigneten Behältern und führen diese so einem neuen Leben zu. Essenziell für eine hohe Wiederaufbereitungsquote ist aber ein flächendeckendes Sammelsystem, wie es hierzulande etwa die diversen dualen Systeme bieten.

Recycling und der Einsatz wiederaufbereiteter Rohstoffe ist für Verpackungshersteller inzwischen gelebte Realität. So hat die Recyclingquote für Getränkedosen die beachtliche Quote von 95 Prozent erreicht. Und das, obwohl das Wissen um die laut Herstellerverband BCME bestehenden ökologischen Vorteile der Dosen europaweit in Deutschland am geringsten ist, wie eine GfK-Studie im Sommer 2011 ergab. „Wir müssen es schaffen, die ökologischen Vorteile der Getränkedose stärker ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken“, sagte Gerrit Heske, Chairman des Branchenverbands und Präsident von Ball Packaging Europe, bei der Braumesse Brau Beviale.

Insgesamt greifen die Bundesbürger immer häufiger zur Dose: 20 Prozent der von der GfK Befragten gaben an, mehrfach in der Woche Getränke aus der Dose zu konsumieren; 2007 lag dieser Wert noch bei 9 Prozent.

Ökologisch gesehen haben Getränkedosen aus Metall den Vorteil, dass sie unendlich oft und ohne Qualitätsverlust recycelt werden können. Glas hat ähnliche Eigenschaften: Es lässt sich zu 100 Prozent recyceln und werde laut Aktionsforum Glasverpackung fast ausschließlich aus in der Natur vorkommenden, meist heimischen Rohstoffen, hergestellt. Mit einer Aufklärungskampagne will der Bundesverband Glasindustrie die Qualität der Altglasscherben erhöhen und Verbraucher darüber informieren, was in den Altglascontainer gehört und was nicht.

Für die Behälterglasindustrie ist 2011 bislang ein erfolgreiches Jahr: So verzeichnet das Aktionsforum Glasverpackung ein Absatzplus von fast 24 Prozent von in Glas abgefülltem Wasser und Limonaden, auch bei Bier gab es ein Plus von 7,6 Prozent. Um 9,8 Prozent stieg der Anteil in Glas verpackter Wurst, Fleisch und Fisch sowie süße Brotaufstriche.

Welchen Stellenwert Recycling hat, musste auf schmerzliche Weise Danone erfahren. Die Franzosen hatten ihren aus PLA auf Mais-Basis hergestellten Joghurt-Becher für Activia als „umweltfreundlichen Becher“ vermarktet. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sah dies anders und schickte dem Unternehmen eine Unterlassungserklärung ins Haus, die die Franzosen auch unterschrieben, um „die völlig überflüssige öffentliche Diskussion und juristische Auseinandersetzung zu beenden“. Die DUH hatte moniert, dass es für den aus Maisstärke hergestellten Becher keine geeigneten Recycling-Möglichkeiten gebe. Die Becher würden weder getrennt sortiert noch stofflich wiederverwertet. Danone hatte allerdings stets betont, dass ein geschlossener Kreislauf für die PLA-Becher Ziel sei. Es müssten nur weitere Unternehmen mit einsteigen.

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