Fuhrpark E-Mobil trifft Easy-Rider - Fuhrpark: Teil 2

Eine ökonomisch passgenaue Logistik wird auch für den Lebensmitteleinzelhandel immer wichtiger, gerade in Zeiten des E-Commerce. Dazu gehört ein gut aufgestellter Fuhrpark mit den richtigen Fahrzeugen.

Donnerstag, 08. Dezember 2016 - Sortimente
Martin Heiermann
Artikelbild E-Mobil trifft Easy-Rider - Fuhrpark: Teil 2
Die EcoBlue-Motoren von Ford entsprechen der Euro-6-Norm für alle Nutzfahrzeuge.

Immer den richtigen Motor: Fuso Canter als Hybrid-Fahrzeug
Das auf Kühltransporte spezialisierte britische Unternehmen Evans European Transport setzt ebenfalls auf umweltfreundliche Hybridtechnologie, in diesem Fall auf den Fuso Canter Eco Hybrid. Ein Vergleich des Fuso-Einsatzes mit dem anderer 7,49-Tonner, ebenfalls für den Transport von gekühlten Lebensmitteln, ist möglich. Der Fuso Canter Eco Hybrid sei effizienter unterwegs als seine Dieselkollegen – nicht nur in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch, sondern auch in puncto Zuladung. Trotz des Gewichts von Elektromotor und Lithium-Ionen-Batterie sowie Kofferaufbau und Kühlaggregat liege die Nutzlast des 7C15 Eco Hybrid bei 3,5 t. Ein Plus von mehr als 1 t.

Zudem spart der Canter mit Hybridantrieb bis zu 23 Prozent Kraftstoff. Damit amortisiert sich der Mehrpreis innerhalb weniger Jahre. Auf der Instrumententafel zeigt ein Hybrid-Display dem Fahrer den aktuellen Ladezustand der Batterie an. Obendrein kann er durch die Energie-Anzeige nachvollziehen, wann Energie verbraucht beziehungsweise zurückgewonnen wird. So kann das Fahrverhalten optimiert werden.

Ebenfalls umweltschonende und Kraftstoff reduzierte Motoren bietet Ford mit seiner Transit-Baureihe im Transit Custom sowie dem Tourneo Custom. Die EcoBlue-Motoren entsprechen der Euro-6-Norm für alle Nutzfahrzeuge. Die Stickoxid-Emissionen sinken im Vergleich zur Vorgänger-Motorengeneration dank Abgas-Nachbehandlung mit AdBlue-Einspritzung um bis zu 55 Prozent. Der AdBlue-Tank fasst rund 21 l, das soll für rund 10.000 km Fahrstrecke ausreichen. Auch verspricht Ford einen reduzierten Kraftstoffverbrauch. Bei einer Laufleistung von 130.000 km und einem angenommenen Dieselpreis von rund 1,36 Euro pro l soll der Besitzer eines Transit Custom mit dem 105 PS starken EcoBlue Turbodiesel bis zu 1.600 Euro sparen können. Die Betriebskosten senkt auch das auf bis zu 60.000 km oder 24 Monate erweiterte Service-Intervall. Für Transit und Custom ist der neue Zwei-Liter-Diesel in drei Leistungsstufen verfügbar. Erkennbar sind die Modelle mit den neuen Motoren an einer zusätzlichen quer angeordneten Chromzierleiste im unteren Kühlergrill. „Wir nennen das dezent“, so der Hersteller.

Volkswagen-Tochter: Man launcht erstmals ein Nutzfahrzeug
Mit neuester Technik kommt im Frühjahr 2017 MAN auf den Markt. Erstmals bringt das Unternehmen ein Nutzfahrzeug in der Klasse von 3 bis 5,5 t Gesamtgewicht. Der TGE ist baugleich mit dem neuen Crafter der Konzernmutter Volkswagen. Das Angebot an Karosserievarianten reicht vom geschlossenen Kastenwagen und verglasten Kombi bis zu Fahrgestellen mit Einzel- und Doppelkabine. Das maximale Ladevolumen liegt bei 18,3 cbm, die Anhängelast bei 3,5 t. Je nach Modell liegt die maximale Nutzlast bei bis zu 1,5 t. Der Kunde hat die Wahl zwischen Front-, Heck- und Allradantrieb. Die 2 l großen Vierzylinder-Dieselmotoren leisten zwischen 102 und 177 PS. Neu sind auch die Digital Van Solutions: Eine Flottenmanagement-Lösung stellt künftig Daten operationell aufbereitet in digitalen Services zur Verfügung. Diese Dienste informieren etwa über Wartungszustand oder Einsatzverfügbarkeit.

Die komplett überarbeitete, neue Version des Citroën Jumpy richtet sich beispielsweise an Händler mit Lieferservice oder Dienstleistungs-Firmen. Der Jumpy kommt in verschiedenen Varianten auf den Markt: als Kastenwagen, Kombi, Doppelkabine und als Plattform-Fahrgestell. Den Kastenwagen gibt es in den drei Ausstattungsvarianten Comfort, Club und Business. Das Plattform-Fahrgestell Variante stellt in der Länge M etwa eine Basis für den Umbau zu Kühlfahrzeugen dar. Zudem sind Möglichkeiten für Um- und Aufbauten im Angebot. Der Jumpy wird mit sieben verschiedenen Motoren angeboten, die aus der Familie der Blue HDi-Dieselmotoren stammen. Die Leistungsspanne reicht von 95 bis zu 177 PS. Auch das Schwestermodell, der neue Peugeot Expert, ist jetzt in Deutschland in drei verschiedenen Längenbestellbar: Die Kompaktversion bringt es auf 4,60 m Gesamtlänge, die größte Variante ist 5,30 m lang. Die maximale Nutzlast liegt bei 1.400 kg. Mit seiner geringen Höhe von 1,90 m passt der Expert Kastenwagen auch in Tiefgaragen.

„Das Fahrtenbuch revolutionieren“

Moderne Autos liefern Daten. Vimcar nutzt diese für eine digitale Fuhrparkverwaltung.

Mehrere Nutzfahrzeuge machen noch keinen Fuhrpark aus. Das weiß jeder, der ein paar solcher Fahrzeuge auf dem Hof stehen hat. Dazu gehört auch eine effiziente Fuhrparkverwaltung.Oft funktioniert sie heute noch immer manuell, oder die einschlägigen Lösungen sind schwerfällig und überladen und somit für mittelständige Unternehmen wenig brauchbar. Einenneuen Ansatz der Fuhrparkverwaltung bietet deshalb das Startup Vimcar. Die Berliner wollen moderne Nutzfahrzeuge und deren Daten cleverer nutzen, denn sobald dieAutos mit demInternet oder miteinander vernetzt sind, können sie effizienter eingesetzt werden undmitdenken. „Wir wollen mit unserer Idee auf jeden Fall das Fahrtenbuch revolutionieren“, sagt Christian Siewek, Co-Gründer und Geschäftsführer des Start-ups. Niemand wolle mehr handschriftlichein Fahrtenbuch führen. Die Dokumentation und Kontrolle ist seiner Meinung nach in vielen Unternehmen einlästiges Thema. Das Vimcar- Fahrtenbuch nutze originäre Fahrzeugdaten und eine App, um Zeit und Geld zu sparen. „Mit unserer Lösung werden diese Vorgänge deutlicheinfacher und sind schneller zu erledigen“,sagt Andreas Schneider, der auch zum Gründertrio gehört. Aktuell werden die notwendigen Fahrzeugdaten über einen kleinen Stecker, etwa so groß wie eine Streichholzschachtel, automatisch erhoben und online abgespeichert. Künftig soll die Software von Vimcar direkt auf die Daten der Fahrzeuge zugreifen, die ab Werk vernetzt sind. Dazu führen die Gründer Gespräche mit den deutschen Auto - bauern. Hinzukommen sollen digitale Informationen aus Tankkarten, Leasing- Laufzeiten, Parktickets oder Werkstattrechnungen. Damit kommt das Unternehmen der Idee eines „digitalen Fuhrparkleiters“ sehr nahe.

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Bild öffnen In Köln und Stuttgart hat die Deutsche Post DHL den Streetscooter im Einsatz.
Bild öffnen Die EcoBlue-Motoren von Ford entsprechen der Euro-6-Norm für alle Nutzfahrzeuge.
Bild öffnen Das Start-up Orten baut zusammen mit einem Partner Electric-Trucks.
Bild öffnen Der Fuso Canter Eco Hybrid ist effizienter unterwegs als Dieselfahrzeuge.
Bild öffnen Den Jumpy gibt es in vielen Varianten.
Bild öffnen Die Vimcar-Gründer (v. l.): Christian Siewek, Andreas Schneider und Lukas Weber.

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