Verpackung Viel zu tun - Viel zu tun: Teil 2

Gut aussehend, gut anzufassen, ressourcenschonend, das Produkt am PoS ins Szene setzend: Die Verpackung muss eine Menge leisten.

Donnerstag, 22. September 2016 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Viel zu tun - Viel zu tun: Teil 2

Hier einige der Kriterien, unter denen die Verpackungen analysiert werden: Wie wenig Material und damit Ressourcen werden für die Verpackung aufgewendet, ohne dass der Schutz des Lebensmittels darunter leidet? Wie gut lassen sich die Verpackungen unter den realen Bedingungen der bestehenden Abfallwirtschaftssysteme verwerten? Welche Umweltauswirkungen haben die Transportwege bei Herstellung und Gebrauch der Verpackung? Den Hamburgern ist besonders wichtig, dass das Bewertungssystem verschiedene Umwelt-Parameter berücksichtigt: „Das verhindert, dass eine Verpackungslösung unter einer einseitigen Betrachtungsweise gewählt wird, die auf den ersten Blick ökologisch sinnvoll scheint, aber im Endeffekt nicht die umweltschonendste Möglichkeit ist oder ökologische Probleme schlicht verlagert.“ Als Beispiel nennen die Genossen die Frage „Plastik- oder Papiertüte?“: Aus Sicht der Hamburger ist die Antwort Mehrweg statt Einweg. „Entscheidend für die Ökobilanz einer Tasche ist die Art der Nutzung“, je häufiger diese zum Einsatz komme, desto besser. Laut WWF sei die Ökobilanz von Plastik- und Papiertüte in der Herstellung gleich schlecht, also müsse die absolute Zahl der verwendeten Einwegbeutel reduziert werden. Die Blau-Gelben setzen daher auf Mehrwegbeutel aus recyceltem Plastik.

„Raus aus Plastik“ war hingegen 2011 das Motto bei der Rewe-Tochter Billa in Österreich: Für Obst und Gemüse unter der Bio-Eigenmarkerange „Ja! Natürlich“ wurden die Verpackungen schrittweise von Plastik auf ressourcenschonendere Alternativen umgestellt. „Die umweltfreundlichen Verpackungen bestehen aus nachwachsenden, kompostierbaren Materialien auf Holzbasis“, beschreibt Martina Hörmer, Geschäftsführerin Eigenmarken Rewe International, „meist Zellulosefolie, Karton oder Netze aus Zellulose.“ Auch die Etiketten sind holzbasiert. Das verarbeitete Holz ist FSC-zertifiziert.

„Ja! Natürlich prägt seit mehr als 20 Jahren den Biomarkt – mit diesem Projekt übernehmen wir also konsequent die Rolle als Bio-Pionier. Wir wollen die Besten in Bio sein“, beschreibt Hörmer die Motivation für die Umstellung. Daher reicht es ihr auch nicht, Bio nach EU-Bio-Verordnung anzubieten, „“Ja! Natürlich beginnt dort, wo Bio aufhört!“

Fach-Pack in Nürnberg

Vom 27. bis 29. September trifft sich die Verpackungsbranche zur Fach-Pack in Nürnberg auf dem Messegelände. Mehr als 1.500 Aussteller haben sich bereits angemeldet. Im Vordergrund stehenThemen wie Industrie 4.0, Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktsicherheit.

Am PoS wird das Projekt durch den Aufdruck „Bio in Hülle und Fülle. Plastik sparen – aus Liebe zur Umwelt“ auf den nachhaltigen Folien und Kartons transportiert. Kunden finden auf der Verpackung zudem Tipps zur ökologisch korrekten und effizienten Entsorgung: Die Kartonagen gehören ins Altpapier, die Zellulose-Folie sowie das -Netz samt Etikett kann in Österreich in die Biotonne geworfen werden.

Insgesamt wurden seit dem Start der Umstellung im Jahr 2011 mehr als 300 t Plastik eingespart, allein 2015 waren es 77 t. Obst und Gemüse unter der Bio-Eigenmarke „Ja! Natürlich“ gibt es nun nur noch in Kartontrays mit einer Folie aus Holz, Zwiebeln, Rote Bete, Salatkartoffeln sowie Zitrusfrüchte liegen in einem Netz aus holzbasierter Zellulose am PoS, die Verpackungen für getrocknete Kräuter sind aus Papier, das Sichtfenster aus Zellulose-Folie.

Und warum gerade Karton? „Er besticht durch hervorragende Eigenschaften für den Recyclingprozess“, sagt Hörmer, „dieser funktioniert in Österreich sehr gut.“ Zudem habe man vor allem mit dem Kartontassen, besonders in Verbindung mit der Zellulose-Folie, sehr gute Erfahrungen gemacht, „weil durch diese Verpackung die Produktqualität einwandfrei bleibt“.

Wie kommt mein Display beim Kunden an?
ROI Light kann helfen, eine wichtige Frage von Herstellern und Händlern zu beantworten: Welche Zweitplatzierung schlägt sich am PoS am besten? Gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg entwickelte Verpackungs- und Displayspezialist  STI Group dazu das Online-Werkzeug namens ROI Light. Dem Praxistest unterzogen wurde das Programm von Hersteller Capri Sonne in 13 inhabergeführten Märkten der Edeka Rhein-Ruhr und Minden- Hannover. Mit ROI Light können Markenartikler 6verschiedene Designvarianten eines Displays vorab auf die Erfolgsaussichten testen. Dabei zeigte sich: Besonders wichtig für den Erfolg ist der Standort im Markt, gefolgt von der Einstellung der Zielgruppe zum Display – je besser es ihnen gefiel, um so häufiger kauften sie das Produkt. Das bei der Edeka getestete ROI-Light- Modell ist für die Analyse von maximal drei Display Varianten pro Anwendung konzipiert. Möglich ist auch die Bewertung eines Displays in Relation zu einer bereits existierendenZweitplatzierungoder zu einem Angebot eines Wettbewerbers. Vom Erfolg waren sowohl Capri- Sonne-Hersteller Deutsche Sisi-Werke als auch die Edeka-Kaufleute überzeugt. Händler Falk W. Paschmann war beeindruckt vom höheren Abverkauf beim überarbeiteten Display: „Durch ROI Light getestete Displays können mit einer besseren Instore- Platzierung rechnen als Aufsteller, deren Absatzeffekte ungewiss sind.“

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