Interview mit Steffen Tepasse Rundes für die TK-Truhe

Ein neues Brotkonzept kommt aus Österreich auch nach Deutschland. Es soll eine weltweite Brotmarke etablieren. Keine einfache Aufgabe.

Mittwoch, 01. Juni 2016 - Sortimente
Reiner Mihr
Artikelbild Rundes für die TK-Truhe
Bildquelle: Eat the Ball

„Eat the Ball“ basiert auf einem schonenden Herstellungsverfahren, das mit sehr niedrigen Temperaturen operiert, Vitamine und Feuchtigkeit erhält und so länger frisch bleibt. Das Brot wird in der Produktion schockgefroren und somit im TK-Bereich verkauft. Angeboten wird es in vier unterschiedlichen Ballformen und zwei Geschmacksrichtungen: die Original Line als Alternative zu klassischem Weißbrot und die Multi Line, ein dunkles Mehrkornbrot. Steffen Tepasse ist der Managing Director der deutschen „Eat the Ball“-Vertriebsgesellschaft. Der klassische Vertriebler war früher bei Costa, Appel, Sonnen-Bassermann und Birkel.

Warum ein Brot für die TK-Truhe?
Steffen Tepasse: Natürlich bewegen wir uns im massiven Wettbewerbsumfeld. Aber wo gibt es ein Brot für die TK-Abteilung? Vor allem ein Markenbrot? Wir zielen auf junge Konsumenten. Dafür müssen wir uns positionieren: über Design, Form und Wertigkeit.

Für viele Kunden sind doch Geruch, Kruste, Haptik von frischem Brot kaufentscheidend. Was hat Ihr Brotkonzept hier entgegenzuhalten?
Was bewegt die junge Zielgruppe? Eine Zielgruppe, die andere Gewohnheiten hat: Burger, Sandwiches, Weißbrot. Da kommt unser eher „feuchtes“ Brot gerade recht. Wir wollen die jungen Leute auch wieder an Brot heranführen und Brot wieder zum Mittelpunkt des Essens machen.

Wie schafft man das eigentlich genau: Brot backen, einfrieren, auftauen und verzehrfertig?
Der fermentierte Teig wird nicht gebacken, sondern bei niedriger Temperatur gegart. Ergebnis ist ein „saftigeres“ Brot. Auch Vitamine bleiben besser erhalten. Einfach bei Zimmertemperatur auftauen und nach zwei Stunden genießen: Aufbacken ist nicht notwendig.

Wie läuft die Distribution?
Wir haben Listungen bei Markant, Globus, Citti, in einigen Rewe-Regionen und bei ausgewählten Edekanern. Es geht voran.

Wie stützen Sie die Einführung?
Wir fördern Sportvereine, speziell Jugendsport, und unterstützen Events im Musik- und Sportbereich, aber auch die Rewe-Days. Wir tauchen in Food Trucks auf, investieren in Social Media. Und Fußballer David Alaba ist unser Testimonial. „Eat the Ball“ genießt umfassenden Markenschutz, Nachahmer dürfte es so schnell nicht geben, Preisverfall wird kein Thema sein. Der Handel bekommt ein Premiumprodukt, das auf kleiner Fläche beachtliche Marge garantiert.

Ihre Ziele?
Langfristige Vision ist, etwa 0,3 Prozent des Brotmarktes zu erreichen. Dann wären wir bei 250 Mio. Euro. In Österreich sind wir bereits etabliert, jetzt bauen wir in Deutschland und USA auf.