Back-Factory SB-Bäcker macht sich richtig schick

Im Kasseler Konzeptstore zeigt sich Back-Factory nicht nur im völlig neuen Outfit. Das klassische Backwarenangebot wurde zurückgefahren, Snacks und Salate bestimmen das Sortiment.

Montag, 18. August 2014 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild SB-Bäcker macht sich richtig schick
Bildquelle: Back-Factory

Elemente aus dem Fabrikbau, gemischt mit naturbelassenen und hochwertigen Materialien wie Stein oder Holz, Möbel aus aufbereiteten Gerüstbohlen, Steh- und Wandleuchten sowie indirektes Licht, bei den Farben vornehmlich helle Grau- und Weißtöne mit farblichen Akzenten in Rot: In der neuen Back-Factory-Filiale in Kassel blieb kein Stein auf dem anderen. Sortiment und Thekenmöbel wurden ebenso überarbeitet wie die Mitarbeiterbekleidung. Insgesamt wurden rund 600.000 Euro investiert. Am Konzept der Selbstbedienung hat sich allerdings nichts geändert. Die Neuerungen werden sich in den nächsten Monaten im Praxistest bewähren müssen.

Für Geschäftsführer Peter Gabler ist das Neukonzept ein weiterer logischer Schritt, der vor fünf Jahren mit der Umsetzung des Slogans „Vom Bäcker zum Snacker“ seinen Anfang nahm. Zu Jahresbeginn hatte Gabler angekündigt, 2014 den Fokus auf das Kernprodukt Backsnack zu legen. Dazu wurde eigens eine Produktabteilung gegründet, die für die Entwicklung neuer Snackideen zuständig ist. Vom SB-Bäcker, der 2002 antrat, um sich über günstige Brötchen und Brote zu profilieren, ist Back-Factory in Kassel weit entfernt.

Seit 2003 ist die Harry-Brot-Tochter in Kassel vertreten. Monatlich kamen laut Gabler mehr als 50.000 Kunden in das mit 65 qm Verkaufsfläche und 6 Sitzplätzen räumlich beengte Ladenlokal. Als der direkte Nachbar Kamps die Filiale schloss, zögerte man bei Back-Factory nicht lange und plante den Umzug. Die neue Filiale ist fast fünfmal so groß, bietet eine fast vierfach größere Verkaufsfläche und damit Raum für einen 60 Plätze umfassenden Sitzbereich. „Für Kassel hat außerdem gesprochen, dass wir hier über ein sehr gutes Team verfügen und die Marke bereits am Markt etabliert ist“, sagt Gabler.

Neben der modernen, aber dennoch warmen und funktionalen Inneneinrichtung wurde auch das Sortiment dem Neukonzept angepasst. „Im Angebot sind derzeit acht verschiedene Salate, darunter Feinkostsalate mit Nudeln und Pesto“, beschreibt Geschäftsführer Gabler. Neben verschiedenen Joghurt-Varianten gibt es Quark und Milchreis. Ab September werden Suppen das Angebot ergänzen.

Den größten Anteil am Sortiment haben kalte und warme Snacks auf Backwarenbasis: von Panini über Hot-Ciabatta, Hot Focaccia, Pizzen bis hin zu belegten Vollkornschnitten. Nicht fehlen dürfen süße Snacks – Quarktaschen, die Back-Factory-Knuffies (Quarktaschen mit Schokolade), Donuts, Muffins. Dazu diverse Kaffee- und Teespezialitäten sowie kalte Getränke von Markenherstellern. In den neuen Präsentationsmöbeln sind die Produkte auf zwei Ebenen platziert, was die Orientierung und den Zugriff per Zange erleichtere. „Stark zurückgenommen haben wir das klassische Backwarenangebot, der Snackanteil inklusive Getränke liegt in Kassel bei mehr als 70 Prozent“, sagt Gabler.

Im Konzeptstore werden laut Gabler erstmals Shake-it-Salate angeboten: Der Kunde wählt eine Salatzusammenstellung und ein davon getrennt in der Verpackung untergebrachtes Dressing aus. Auf diesem Wege bleibt der Salat frisch und kann später verzehrt werden. Einige Snacks, die sich gut auf der Hand essen lassen, werden in Papiertütchen präsentiert. In Kassel werden zum Verpacken der Backwaren statt Plastiktüten nur Papiertüten eingesetzt.

Was sich davon nun in Kassel im Praxistest bewährt, das hat, so Geschäftsführer Gabler, gute Chancen, auch an anderen Standorten etwa bei Neueröffnung und Umbauten zum Tragen zu kommen: „Wir verfolgen eine Strategie der qualitativen Expansion. Unser Fokus liegt also weiterhin auf der Optimierung der bestehenden Standorte.“

Bei den Kasslern kommt das Konzept jedenfalls gut an. „Wir haben in ersten Wochen bereits durchschnittlich rund 2.000 Gäste pro Tag begrüßt und eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent erzielt“, bilanziert Gabler zufrieden.

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Peter Gabler, Back-Factory
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