Länderreport Bayern Weiß-blaue Genusswelt

Genuss, Bio, Regionalität und Qualität. Auf diesen Säulen baut die bayerische Ernährungswirtschaft auf – und hält zur Absatzförderung eine Vielzahl von Maßnahmen bereit.

Montag, 17. April 2017 - Länderreports
Nicole Ritter
Artikelbild Weiß-blaue Genusswelt
Bildquelle: Getty Images

Eine riesige Schatzkammer an Schmankerln, die sich weit über die weiß-blauen Landesgrenzen hinaus großer Beliebtheit erfreuen und ihren Ursprung im Freistaat haben: Das ist Bayern. Denken Sie an bayerisches Bier, Weißwürste oder Nürnberger Rostbratwürste, Käse, bayerischer Spargel, Meerrettich oder Frankenwein – um nur einige zu nennen.

Um die Genusswelt Bayern weiter bekannt zu machen, hat die Landesregierung mit ihrer Marketinggesellschaft alp Bayern (Agentur für Lebensmittel – Produkte aus Bayern) viele Programme und Maßnahme entwickelt. Alle verfolgen ein Ziel: das Profil der Marke „Bayern“ zu schärfen und den Absatz bayerischer Produkte sowohl in der Region als auch auf dem Weltmarkt zu steigern. Die auf Dauer angelegten Programme zielen darauf ab, „die Wahrnehmung für erstklassige regionale Lebensmittel weiter zu verbessern, den Qualitätsaspekt deutlich zu kommunizieren und das Vertrauen der Verbraucher in bayerische Nahrungs- und Genussmittel zu stärken“, erläutert der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner.

Im Fokus stehen dabei vor allem folgende Initiativen: das Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm „Geprüfte Qualität – Bayern“ (GQ), das „Bayerische Bio-Siegel“ und der EU-Herkunftsschutz (g.g.A. und g.U.). Für herkunftsgeschützte Produkte aus Bayern gibt es das von der EU kofinanzierte Programm „Welt-Genuss-Erbe Bayern“, das von mehreren Dachverbänden der bayerischen Ernährungswirtschaft und der bayerischen Staatsregierung getragen wird.

Geprüfte Qualität – fast überall zu finden
Die Mutter aller Initiativen ist jedoch die „Geprüfte Qualität – Bayern“ (GQ). Bereits 2002, also vor 15 Jahren, setzte der Freistaat hiermit ein Zeichen für die Förderung und Unterstützung regionaler Produkte. Inzwischen sind rund 19.000 zertifizierte landwirtschaftliche Betriebe und rund 430 Betriebe der Ernährungswirtschaft in das System eingebunden und bieten Produkte aus 19 Produktkategorien, darunter Rind- und Schweinefleisch sowie Obst und Gemüse. Seit Juni vergangenen Jahres ist auch die Erzeugung von Lammfleisch im Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm GQ-Bayern möglich; es war vom Start weg im Handel erhältlich.

Überhaupt sind Produkte mit dem GQ-Zeichen aus dem Handel nicht mehr wegzudenken und werden in praktisch allen Lebensmittel-Einzelhandelsketten in Bayern angeboten. Wie groß die Marktbedeutung des Siegels mittlerweile ist, zeigen folgende Zahlen: Rund 10 Prozent ihrer gesamten Umsätze erzielt die bayerische Ernährungswirtschaft inzwischen mit diesem Zeichen. Und auch von den Verbraucherverbänden wird GQ laut dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) „als empfehlenswertes Regionalzeichen mit hoher Transparenz und Verlässlichkeit eingestuft“. Mit einem Bekanntheitsgrad von rund 73 Prozent bei den bayerischen Verbrauchern spielt das markant weiß-blaue Rautensiegel ebenfalls in der oberen Liga mit. Das ist dem Freistaat aber noch nicht genug: Um die Bekanntheit des Siegels beim Verbraucher noch weiter zu steigern, startet die alp Bayern auch in diesem Jahr wieder diverse Verbraucherkampagnen.