Bio Company Berlin Mittendrin - Bio Company Berlin: Teil 2

Die 50. Filiale der Bio Company hätte vor 1990 auf dem ehemaligen Grenzstreifen, unweit des Übergangs Invalidenstraße, gestanden. Heute liegt sie im Herzen der Stadt, in der Nähe der BND-Zentrale, des Hauptsitzes der Deutschen Bahn, des Bundeswirtschaftsministeriums – um nur einige Nachbarn zu nennen. Wie er den Standort optimal nutzt, zeigt Geschäftsführer Georg Kaiser vor Ort persönlich.

Dienstag, 22. November 2016 - Ladenreportagen
Andrea Kurtz
Artikelbild Mittendrin - Bio Company Berlin: Teil 2
Bildquelle: Santiago Engelhardt
Wegwerfen – nein danke!

Georg Kaiser engagiert sich mit seinem Unternehme auf vielfältige Weise ökologisch und sozial. Besonders liegt ihm „Foodsharing“ am Herzen. Durch interaktive Vernetzung können hier Menschen Reste sammeln und verwerten. „Nicht verkaufsfähig ist bei uns aber nicht gleichbedeutend mit Müll“, erläutert Kaiser. So wird in den Filialen mehrstufig gearbeitet. Teils schon vier Tage vor Ablauf des Verfallsdatums wird das Produkt um 20 Prozent reduziert, am Endedes MHD auf 50 Prozent. Was anverzehrfähiger Ware übrig bleibt, darf sich beispielsweise auch Raphael Fellmer mit seinen Lebensmittelrettern von Foodsharing abholen.

Am Ende des Ladens, neben der Bedienungstheke für Feinkost, Fleisch und Wurst, wartet ein speziell klimatisierter Raum für die Käsefans unter den Kunden. Von zwei Seiten begehbar und hinter großen Glasscheiben sind große Käselaibe, portionierte Stücke sowie ein Parmesan-Rad zu finden. Käse-, Fleisch- und Wurstwaren stammen zum großen Teil aus der Region, vornehmlich von der Bio Manufaktur Havelland, die ein Tochterunternehmen der Bio Company ist. Ergänzt wird das Sortiment durch internationale oder nationale Spezialitäten wie Kasseler Ahle Worscht oder italienische Salami. „Seit unserer Gründung verkaufen wir einen hohen Anteil regionaler Waren“, betont Kaiser. „Damit wollen wir ortsansässige Wirtschaft fördern, Lieferwege kurz halten und eine hohe Frische gewährleisten.“ So stammen beispielsweise Obst- und Gemüsewaren in saisonalen Spitzenzeiten zu bis zu 40 Prozent aus der Region. Bei Brot- und Backwaren sowie beim Fleisch und der Wurst sind es ganzjährig 75 Prozent. Eier und Milch werden zu fast 100 Prozent aus der Region bezogen. „Viele der regionalen Lieferanten und Bauern kennen wir von Anfang an persönlich“, berichtet Kaiser. „So ist nicht nur die hohe Güte der Ware, sondern auch die Rückverfolgbarkeit gewährleistet, und wir haben das gute Gefühl, die Mittel kommen Menschen zugute, die wir kennen.“ In der persönlichen Zusammenarbeit mit den Bauern werden dabei auch alten Sorten wieder belebt. „Die urwüchsige Rodelika-Möhre hat den Geschmack unserer Kunden voll getroffen – so konnten wir sie regulär ins Sortiment aufnehmen,“ berichtet Kaiser, der zu Beginn der Bio Company noch selbst an der Theke stand. Insgesamt sind 5.500 Bioprodukte in der neuen Filiale zu finden. Alle Filialen sind vom BNN (Bundesverband Naturkost und Naturwaren) zertifiziert: Somit werden nur Lebensmittel angeboten, die ökologisch und ohne Gentechnik erzeugt sind, aus artgerechter Tierhaltung stammen und vorzugsweise regional bezogen werden.

Schnell gelsen

Bio Company Chausseestrasse 19, 10117 Berlin

  • Lage: Hauptstraßenkreuzung zwischen Hauptbahnhof und Mitte
  • Öffnungszeiten von Montag bis Samstag 8 bis 21 Uhr. Der Back-Shop hat bereits ab 7.30 Uhr geöffnet
  • Erster Markt mit hohem Anteil an unverpackter Ware
  • Abrollstationen für dünne Plastikbeutel ersetzt durch Baumwollbeutel und Papiertüten
  • Käse-Humidor für Laibe und vorportionierte Stücke
  • komplett ohne Heizungsanlage betrieben
Historie

Der erste Laden wurde 1999 in Charlottenburg als „natürlicher Supermarkt“ gegründet. Startete man mit 280 qm, so sollte sich die Verkaufsfläche bis Ende 2016 auf 28.000 qm steigern. Neben Filialen in Berlin/ Brandenburg gibt es weitere einzelne in Dresden und Hamburg. Damit ist die Bio Company in Berlin und Brandenburg Marktführer. Das Vollsortiment umfasst bis zu 8.000 Produkte, darunter bevorzugt Verbandswaren von Demeter, Bioland, GÄA oder Naturland. Eine Besonderheit ist das überdurchschnittlich hohe Angebot regionaler Ware. Darüber hinaus gibt es derzeit über 200 eigene Bio- Company-Produkte (unter dem Label Bio Company bzw. Unsere Feinlese). Daneben werden weitere 200 Basisartikel dauerhaft zum Einstiegspreis angeboten. Die Nachhaltigkeit zieht sich bis zum Ladenbau durch. Die Bodenfliesen bestehen aus Naturstein, die Holzregale sind aus zertifiziert nachhaltiger und regionaler Forstwirtschaft. Die Abwärme der Kühlregale wird durch Wärmerückgewinnung genutzt. In den letzten drei Jahren konnten in
einem durchschnittlichen Laden 40 Prozent Energie eingespart werden: Der verbleibende Energiebedarf wird aus Ökostrom bezogen.

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