Westfleisch Krisenfest

Die Fleischvermarktungsgenossenschaft Westfleisch hat ihr Geschäftsjahr 2015 mit einem Allzeithoch beim Fleischabsatz abgeschlossen. Das teilte der neue geschäftsführende Vorstand Christian Leding auf der Generalversammlung mit. Damit sei die Gruppe trotz überversorgter Märkte, Absatzkrisen und lahmendem Export zurück auf der Erfolgsspur. „Westfleisch bleibt unabhängig, krisenfest und handlungsfähig."

Dienstag, 21. Juni 2016 - Hersteller
LEBENSMITTEL PRAXIS

Der Absatz von Fleisch und Fleischprodukten legte 2015 im Vergleich zu 2014 um 3 Prozent  auf 980.300 t zu. Der Umsatz der Unternehmensgruppe sank hingegen 3,9 Prozent  auf rd. 2,42 Mrd. Euro. Westfleisch sei als bedeutender Fleischvermarkter weiterhin auf Platz 3 in Deutschland sowie als Nummer 5 in Europa gut positioniert, so Leding. 7,69 Mio. Schweine (+ 2,3 Prozent), 378.600 Rinder (+ 7,4 Prozent) und 69.600 Kälber (+ 9,8 Prozent) hat Westfleisch 2015 geschlachtet.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2016 blicke die Genossenschaft auf ein deutlich positives Ergebnis, unterstrich Carsten Schruck, der für Finanzen, IT und Personal verantwortliche geschäftsführende Vorstand. Mit einem konzernweiten Kostensenkungs‐ und Restrukturierungsprogramm in der Sparte Schwein  habe man mit Erfolg auf die Einbrüche des Geschäftsjahres 2015 reagiert.

Potenzial sieht man in China, wohin der Export 2015 um ca. 80 Prozent zulegte. Investiert hat Westfleisch in seine Veredelungstöchter Westfalenland in Münster und Gustoland in Oer‐Erkenschwick, was sich positiv im Jahresergebnis bemerkbar machte. Die Betriebe haben ihren Anteil am Konzernumsatz auf rund 30 Prozent (2014: 27 Prozent) erhöht, der Absatz bei SB-Produkten und Convenience erreichte mit + 5,4 Prozent einen Rekordwert.

Westfleisch hatte 2015 zusammen mit anderen Marktteilnehmern die „Standort-Offensive deutscher Unternehmen der Fleischwirtschaft“ unterzeichnet. Deshalb haben die konzerneigenen Tochterfirmen für Zeitarbeit, Werkverträge und Arbeitnehmerüberlassung bis Anfang 2016 schon über 1.000 Mitarbeiter aus ehemals externer Beschäftigung wieder in eigene Strukturen übernommen.