Report Mainz Skandalöse Arbeitsbedingungen im LEH

Nach einem Bericht von „Report Mainz“ in der ARD über Lohndumping im Lebensmittelhandel überprüft Rewe die weitere Zusammenarbeit mit der Firma „headway logistic“. „Report“ hatte berichtet, dass die Firma ihren Lagermitarbeitern fast ausschließlich Akkordlohn zahle. Die Firma ist auch für Edeka und Netto tätig.

Donnerstag, 23. September 2010 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Ein Rewe-Sprecher gegenüber dpa: „Wir überprüfen die weitere Zusammenarbeit.“ Natürlich sei es unmoralisch, Mitarbeitern Tageslöhne von 37 Euro zu zahlen. „Wir kennen in unseren Standorten jedoch nicht einen Fall, wie er im Beitrag von ‚Report Mainz’ für Netto dargestellt wurde. Und wir würden es auch nicht dulden.“ Beschwerden habe es bisher nicht gegeben. „In der aktuellen Überprüfung von Ende August hat uns der Dienstleister bestätigt, dass er alle von uns vorgegebenen Sozialstandards einhält“, so der Rewe-Sprecher.

Ein Mitarbeiter von „headway logistic“ berichtete in der Sendung, er habe in einem Monat nur knapp 380 Euro verdient, obwohl er voll gearbeitet habe. Nach dem „Report“-Bericht werde in den Warenlagern des Handels grundsätzlich auf Leistung gearbeitet. Es gebe keinen festen Stundenlohn. Grundsätzlich müsse auch an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet werden. Üblich seien 10 oder 15 Arbeitstage am Stück, danach zwischen drei und fünf Tagen frei. Gezahlt wurden Monatslöhne deutlich unter 900 Euro, wobei es Anwesenheitsprämien und Entlohnung nach Verpackungseinheit (egal ob groß oder klein) geben soll. Report Mainz nennt Edeka, den Discount-Ableger Netto und Rewe, bei denen Fremdfirmen in dieser Weise in Lägern agieren, berichtet aber auch, dass die gesetzlichen Grundlagen diese Praxis zulassen.