Schlecker Weitere erfolgreiche Kündigungsklagen

Das Arbeitsgericht Stuttgart hat Kündigungen gegen Schlecker-Mitarbeiter in drei Fällen für unwirksam erklärt. Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz habe keine hinreichende Auskunft über die getroffene Sozialauswahl gegeben, hieß es aus dem Gericht.

Mittwoch, 25. Juli 2012 - Handel-Archiv
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Die Urteile in Stuttgart sind nicht die ersten entschiedenen Prozesse. Erfolgreich geklagt hatte Ende Juni etwa eine frühere Filialleiterin in Heilbronn. Auch dort fehlten Informationen von der Insolvenzverwaltung. Diese kündigte in dem Fall aber Berufung an.

Von den mehr als 10.000 Mitarbeitern der insolventen Drogeriemarktkette, die in einer ersten Welle entlassen worden waren, sind 4.500 vor Gericht gezogen. Inzwischen wurde auch den restlichen 13.200 Mitarbeitern gekündigt.

Die Prozess-Gewinner hätten durch die Urteile länger Anspruch auf Gehaltszahlungen. Das wären weitere Kosten für den Insolvenzverwalter, der derzeit mit Verkäufen unter anderem von Immobilien und Auslandsgesellschaften versucht, die Insolvenzmasse zu erhöhen. Den mittlerweile mehr als 22.000 Gläubigern mit einer Gesamtforderung von mehr als 1 Mrd. Euro machte Geiwitz zuletzt keine so große Hoffnung.