Löhne im Einzelhandel Mehrheit der Händler für Mindestlohn

Einer Erhebung des Instituts für Handelsforschung (IfH) zufolge sprechen sich 50 Prozent der Einzelhändler für die Einführung einer Mindestlohnregelung aus, und 30 Prozent der Befragten lehnen einen Mindestlohn grundsätzlich ab.

Montag, 01. August 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Tendenziell stehen kleine Betriebe der Einführung einer verbindlichen Mindestlohnregelung positiver gegenüber als größere: Während knapp 52 Prozent der Unternehmen mit weniger als 2 Mio. Euro Umsatz die Einführung befürworten, liegt dieser Anteil bei Unternehmen oberhalb der Umsatzgrenze von 2 Mio. Euro lediglich bei etwa 47 Prozent. Ablehnend äußerten sich hingegen knapp 26 Prozent der kleinen und ca. 35 Prozent der großen Unternehmen.

Die Ergebnisse der „Frage des Monats", die das IfH im Zusammengang mit seinem Konjunkturindex für den stationären Einzelhandel (HANDELSkix) im Juli erhoben hat, liefert Stoff für neue Diskussionen. Die noch für dieses Jahr geplante Einführung einer gesetzlichen Mindestlohnregelung für den Einzelhandel wird auch in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Für die Branche stellt sich nach Einschätzung von Heribert Jöris, Tarifexperte beim Handelsverband Deutschland (HDE), die Frage, wie der Handel mit der Thematik umgehen soll. Bliebe er passiv, fordere er damit den Gesetzgeber zum Tätigwerden auf. Staatliches Eingreifen hingegen könnte womöglich verhindert werden, wenn der Handel selbst aktiv werde und durch die Einführung einer verbindlichen tariflichen Entgeltuntergrenze sicherstelle, „dass die Zahlung von Dumpinglöhnen vermieden wird".