Rewe Will Kaiser’s Tengelmann weiterhin übernehmen

Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen Edeka und der Gewerkschaft Verdi über einen Tarifvertrag für die Beschäftigten von Kaiser‘s Tengelmann hat der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group Alain Caparros (Foto) das Angebot seines Unternehmens zur Übernahme von Kaiser‘s Tengelmann  bekräftigt.

Donnerstag, 30. Juni 2016 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS
Artikelbild Will Kaiser’s Tengelmann weiterhin übernehmen
Bildquelle: Insa Hagemann

In einem Brief an die Aufsichtsratsmitglieder von Kaiser‘s Tengelmann erklärte er: „Der Versuch von Edeka, Kaisers Tengelmann zu zerschlagen, tausende Arbeitsplätze abzubauen und dazu noch die Zustimmung von Verdi zu erpressen, ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten von Kaiser’s Tengelmann und schadet dem Ansehen (…) des deutschen Lebensmittel-Einzelhandels insgesamt.“ Das marktbeherrschende Unternehmen Edeka geriere sich geradezu frühkapitalistisch im Umgang mit den Beschäftigten von Kaiser‘s Tengelmann nach dem Motto „Friss oder stirb“.

Nach Ansicht von Caparros müssen die in der Ministererlaubnis formulierten Anforderungen (Erhalt der Arbeitsplätze, Tarifbindung, Mitbestimmung ) die alleinige Richtschnur sein und bleiben. Jede Aufweichung würde das Ansinnen des Ministers ad absurdum führen. „Der Ministererlaubnis wäre dann jegliche überhaupt denkbare Basis genommen", so der Rewe-Chef.

Unabhängig von der anhängigen, rechtlichen Klärung der Frage, ob die Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser‘s Tengelmann rechtlich zulässig ist oder nicht, will Rewe weiterhin Kaiser‘s Tengelmann als Ganzes oder auch die Märkte einzelner Regionen übernehmen. „Wir würden die Arbeitsplätze sichern, bestehende Tarifverträge übernehmen und die betriebliche Mitbestimmung in vollem Umfang garantieren.“