Metro Aufspaltung in zwei Unternehmen

Der Handelskonzern Metro will sich in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufspalten. Bis Mitte 2017 soll das Großhandelsgeschäft mit Metro C+C und Real von der Elektroniksparte um Media-Saturn getrennt werden. Laut Metro-Chef Olaf Koch (Foto) werde der Schritt Kunden, Mitarbeitern und Aktionären Vorteile bringen.

Donnerstag, 31. März 2016 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS
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Bildquelle: Metro Group

Für Koch ist die Aufspaltung „der logische nächste Schritt in der Transformation der Metro-Gruppe“. Für die Teilung sei nun der ideale Zeitpunkt, „weil wir jetzt die ökonomische und bilanzielle Kraft dafür haben“, sagte der Metro-Chef. Vor allem durch den Verkauf von Kaufhof habe der Konzern seine Verschuldung erheblich senken können.

Koch betonte, zwischen den beiden Metro-Unternehmenssparten existierten nur sehr wenige operative Überschneidungen und sehr wenige Synergien. Deshalb sei es nicht sinnvoll, weiter an der bestehenden Struktur festzuhalten. Unabhängig voneinander könnten die Sparten dynamischer und effizienter agieren und ihr Wachstum beschleunigen.

Koch selbst will künftig das Großhandelsgeschäft mit den Marken Metro Cash&Carry und Makro sowie Real führen, die gemeinsam einen Umsatz von 38 Mrd. Euro erzielen. Das entspricht knapp zwei Drittel des Metro-Umsatzes. Auch drei Viertel des operativen Ergebnisses fallen auf diesen Bereich. Koch will die führende Position im internationalen Großhandel ausbauen. Wachstumspotenziale sieht er vor allem durch die Digitalisierung sowie im Geschäftsfeld Belieferung.

An Real will Koch vorerst festhalten. Die Warenhauskette sei keineswegs ein Klotz am Bein. „Real und Metro Deutschland haben erhebliche Synergien“, so Koch. Zudem hätten Studien gezeigt, dass der Trend im deutschen LEH zu größeren Sortimenten, mehr Qualität und mehr Service gehe. An den Punkten will er bei Real ansetzen. „Dafür sind aber wettbewerbsfähige Lohnkosten nötig“, sagte er im Hinblick auf die laufenden Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi.

Der Name des neuen Handelskonzerns steht noch nicht fest, doch Koch stellte in Aussicht, dass der Name Metro erhalten bleiben werde. Die Bezeichnung Cash & Carry sei dagegen Geschichte. „Er beschreibt nicht mehr, worum es geht – nämlich um Multichannel“, begründete er.

Unter dem bisherigen Dach der Metro AG verbliebe nach der Abspaltung allein Europas größte Elektronikkette Media-Saturn. Sie soll künftig - unter neuem Namen - vom Media-Saturn-Chef Pieter Haas geleitet werden. Beide Unternehmenszentralen sollen in Düsseldorf sein. Die Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim, die zusammen knapp unter 50 Prozent der Aktien halten, unterstützen das Vorhaben, teilte der Konzern mit.