„Wir hatten es eigentlich geschafft, die geringfügige Beschäftigung zurückzudrängen. Jetzt entstehen aus der Not heraus wieder mehr 400-Euro-Jobs", sagte Senft der Deutschen Presse-Agentur. Denn den Händlern komme es darauf an, dass an umsatzstarken Samstagen ausreichend Personal in den Geschäften ist. Um das zu gewährleisten, würden nun wieder neue Mini-Jobs geschaffen. „Wir müssen die Samstagsregelung ja irgendwie ausgleichen", erklärte der Verbandspräsident. Problematisch sei die Lage in kleinen Geschäften, wo samstags nur noch der Inhaber hinter dem Ladentisch stehe.
Der Verband sieht in der Arbeitszeitregelung, gegen die er bisher vergeblich Sturm läuft, einen unzulässigen Eingriff in die Tarifautonomie. Denn im Tarifvertrag für den Einzelhandel ist nur ein freier Samstag für die Beschäftigten festgeschrieben, für die wie in vielen anderen Bereichen auch die 40-Stunden-Woche gilt. „Im Einzelhandel arbeitet niemand sechs Tage pro Woche durch", so Senft.
Auf vom Sozialministerium versprochene Ausnahmeregelungen warten die Einzelhändler laut Senft noch immer. Mit einer verbindlichen Regelung rechnet er nicht vor September: „Im Moment bin ich skeptisch, was am Ende gelten wird."
Insgesamt ist das Thüringer Ladenöffnungsgesetz eins der liberalsten in Deutschland. Die Geschäfte dürfen montags bis freitags rund um die Uhr öffnen, samstags bis 20 Uhr.
Ladenöffnungsgesetz Renaissance der Mini-Jobs in Thüringen?
Beschäftigte in Thüringen müssen an zwei Samstagen im Monat frei haben. So sieht es das Ende 2011 beschlossene Ladenöffnungsgesetz vor. Der Präsident des Thüringer Handelsverbandes, Arnold Senft, fürchtet deswegen eine Renaissance der Mini-Jobs.
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