Geradezu begeistert von dieser Entscheidung zeigte sich der BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.: Das sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu objektiven Ergebnissen über die Vor- und Nachteile des EuroCombi.
Die theoretischen Rahmenbedingungen seien schon vor fünf Jahren von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) ermittelt worden, so der Verband: Der Schwerlastverkehr ließe sich mit dieses Fahrzeugen um 13 Prozent reduzieren. Die Wartungsintervalle der Verkehrsinfrastruktur ließen sich dann um ein bis zwei Jahre hinauszögern, da der verminderte Achsdruck die Straßen schone. Außerdem würde Sprit und CO2 pro Ladeeinheit gespart.
„Wer angesichts dieser Fakten noch gegen den Feldversuch ist, nimmt zwingend in Kauf, dass beim prognostizierten Verkehrswachstum von 70 Prozent bis zum Jahr 2015 die Lkw-Dichte weiter dramatisch zunimmt und schwere Unfälle hieraus resultieren können. Ebenso werden ohne diese Fahrzeuge die CO2-Emissionen stark ansteigen", wirbt Gerhard Riemann, Vorsitzender des BGA-Verkehrsausschusses.
In einer Ausnahmeverordnung des Bundesverkehrsministeriums (damit ist eine Zustimmung des Bundesrates nicht nötig) wird der Feldversuch auf fünf Jahre angelegt. So lange sollen die bis zu 25,25 Meter langen Lkw erst einmal auf Deutschlands Straßen rollen. In sieben Bundesländern werden die Lang-Lkw unterwegs sein. Für sie gilt ein generelles Überholverbot. Zudem dürfen sie kein Gefahrengut laden und am Steuer dürfen nur erfahrene Berufskraftfahrer sitzen.
Kritiker wie die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und der Auto Club Europa (ACE) monieren, dass das deutsche Straßennetz nicht auf diese Riesen-Lkw ausgelegt sei. Auch seien normale Autofahrer nicht vorbereitet. Die Gefahr von Unfällen steige.
Gigaliner Feldversuch kommt
Ein Feldversuch mit bis zu 44 t schweren Lang-Lkw soll noch in diesem Jahr starten. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur.
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