Real war Mitte Juni aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten, seit Anfang Juli laufen Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die gegen einen Haustarif bei Real ist. Ziel des Managements sei die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und eine Absenkung der Einkommen, so der Vorwurf.
Fleury geht es darum, Real „nachhaltig überlebensfähig“ zu machen. Nahezu die Hälfte der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel zahle nicht mehr nach Flächentarifvertrag, argumentiert Fleury und erläutert: „Unsere Personalkosten liegen dadurch teilweise 25 bis 30 Prozent über denen der Wettbewerber. Wenn wir jetzt nichts tun, ist Real in zehn Jahren Geschichte. Die Situation des Unternehmens ist kritisch.“
Es sei nicht geplant, die monatlichen Einkünfte der bestehenden Mitarbeiter anzutasten. Aber man müsse den Spielraum haben, um die nötigen Investitionen für die Modernisierung der Märkte zu bekommen. Diese liegen nach Angaben des Real-Chefs zwischen 500.000 und 800.000 Euro pro Markt, im Einzelfall auch mal deutlich über 1 Mio. Euro. Bisher wurden 107 von den rund 300 Märkten umgebaut.
Real An Haustarifvertrag nicht zu rütteln
Verdi verlangt von der SB-Warenhauskette Real (38.000 Mitarbeiter) die Rückkehr in die Tarifbindung. Real-Chef Didier Fleury hält jedoch an seiner Entscheidung über einen Haustarifvertrag fest, diese sei „eine ganz wichtige für die Zukunft des Unternehmens“, sagte er gegenüber der Rheinischen Post.
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