Wertstoffgesetz Beirat will für mehr Transparenz sorgen

Marion Sollbach, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Galeria Kaufhof, übernimmt den Vorsitz des Beirats der Projektgesellschaft Zentrale Wertstoffstelle, wie sie im künftigen Wertstoffgesetz vorgesehen ist. Zu Ihrem Stellvertreter bestimmte der Beirat Jochen Hertlein, Leiter Corporate Packaging der Nestlé Deutschland AG. Die Gesellschaft befasst sich u. a. mit den Vorarbeiten für eine Zentrale Stelle, wie sie im Wertstoffgesetz vorgesehen ist.

Donnerstag, 05. November 2015 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Diese Zentrale Stelle ist eine neue Institution, die mehr Transparenz in die Prozesse bringen soll. Trittbrettfahrertum und Rosinenpickerei sollen verhindert werden. Das Wertstoffgesetz sieht die privatwirtschaftliche Organisation der Wertstofferfassung und –verwertung vor. Dies soll auch weiter entwickelt werden. Unter anderem sollen Regeln zur Produktverantwortung bei Verpackungen präzisere definiert werden. Demnächst werden sie dann z.B. auch für Produkte aus Kunststoff und Metall gelten. Das würde dann beispielsweise auch Tupperdosen, Töpfe und Pfannen etc. betreffen. Deren Hersteller müssten sich an dem Rücknahmesystem finanziell beteiligen und dafür sorgen, dass die Produkte verwertet werden können.

„Mit dem Wertstoffgesetz gehen wir einen nächsten großen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft mit geschlossenen Kreisläufen“, sagte Marion Sollbach. Sollbach ist ausgewiesene Expertin für Umweltthemen im Handel und koordiniert seit 2010 die Nachhaltigkeitsmaßnahmen für Galeria Kaufhof. Außerdem leitet sie den Umweltausschuss des Handelsverbandes Deutschland HDE.

Jochen Hertlein will mit dem Projekt vor allem die Produktverantwortung stärken. „Nur in der Umsetzung der Produktverantwortung in einem wettbewerblich organisierten System wird es uns gelingen, die ehrgeizigen ökologischen Ziele ökonomisch vertretbar zu erreichen“, sagt der promovierte Lebensmitteltechnologe. Bei Nestlé setzt er sich seit 2010 vor allem für die ökologische Optimierung von Verpackungen ein. Hertlein ist Vorsitzender des Umweltausschusses des Markenverbandes.

Weitere Mitglieder des Beirats sind für die Gesellschafter der BHIM Zentrale Wertstoffstelle Projektgesellschaft mbH Peter Feller von der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Kai Falk vom Handelsverband Deutschland (HDE), Jürgen Bruder von der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) sowie Dominik Klepper vom Markenverband. Darüber hinaus konnten Rainer Kolar von B+K International und Michael Pleines von der Ferrero Deutschland GmbH für den Beirat gewonnen werden.

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